Papst fordert katholische Orden zu Reformen auf
Papst Franziskus hat die katholischen Orden vor einer Glorifizierung der eigenen Vergangenheit gewarnt und Reformen gefordert. Sie dürften den heutigen Herausforderungen nicht ausweichen, indem sie nur auf "die ruhmreichen - aber vergangenen - Taten" zurückblickten, sagte er am Donnerstagabend in Rom vor Ordensleuten im Petersdom.
Orden, die sich ausschließlich auf das eigene Überleben konzentrierten, würden "reaktionär und ängstlich", so Franziskus. Eine solche Haltung führe dazu, "dass wir uns langsam und lautlos in unseren Häusern und unseren Voreingenommenheiten verbarrikadieren". Der Papst forderte die Orden zu einer Rückbesinnung auf die "prophetische Kreativität" ihrer Gründer auf. Franziskus gehört selbst dem Jesuitenorden an.
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Die kirchliche Ordenslandschaft ist bunt und vielfältig. Zahlreiche unterschiedliche Ordensgemeinschaften prägen das geistliche Leben in Deutschland. Katholisch.de stellt bekannt Orden mit ihrer Geschichte und ihren Traditionen vor.Es dürfe nicht zuerst darum gehen, Räume, Gebäude oder Strukturen zu bewahren, sagte Franziskus weiter. Entscheidend sei, dass "neue Prozesse" ermöglicht würden. Ausdrücklich nannte der Papst den multikulturellen Wandel, der auch die Orden betreffe.
Anlass des Gottesdienstes mit mehreren Tausend Ordensleuten war der Welttag des geweihten Lebens, den die katholische Kirche traditionell am 2. Februar begeht. Die Orden befinden sich seit Jahren in einer Krise, vor allem in Europa und Nordamerika. Insbesondere die Zahl der Ordensfrauen ist stark rückläufig. Zudem leiden viele Orden unter Überalterung.
Ältere Ordensleute, die sich allein auf das Überleben ihrer Gemeinschaften konzentrierten, verwandelten sich zu "Fachleuten des Sakralen", sagte der Papst weiter. Sie verlören die Fähigkeit zu Träumen und machten so jene Prophetie unfruchtbar, die junge Ordensleute verkünden und verwirklichen sollten. (KNA)