Papst gibt überraschend 13 neue Kardinäle bekannt
Papst Franziskus hat die Ernennung von 13 neuen Kardinälen angekündigt. Unter ihnen sind der Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich und der kanadische Jesuit Michael Czerny, Leiter der Sektion für Flüchtlings- und Migrationsfragen in der vatikanischen Entwicklungsbehörde. Der Papst gab die Entscheidung überraschend beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz bekannt.
In den Kardinalsrang erhoben werden laut "Vatican News" außerdem die Kurienmitarbeiter Miguel Angel Ayuso Guixot, Präsident des vatikanischen Dialogrates, und José Tolentino Medonça, Archivist und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche. Dann der Erzbischof von Jakarta (Indonesien), Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo, und der Erzbischof von Kinshasa (DR Kongo), Fridolin Ambongo Besungu. Hinzu kommen der Erzbischof des gualtemaltekischen Huehuetenamgo, Alvaro L. Ramazzini Imeri, der Erzbischof von Rabat, Cristóbal López Romero, sowie der Erzbischof von San Cristóbal de la Habana (Havanna), Juan de la Caridad García Rodríguez. Schließlich darf sich auch ein italienischer Erzbischof über die Erhebung in den Kardinalsstand freuen: Matteo Zuppi, der Erzbischof von Bologna.
Auch drei emeritierte Kirchenmänner werden in das Kardinalskollegium aufgenommen: Michael Louis Fitzgerald, der ehemalige Präsident des Rates für Interreligiösen Dialog, Sigitas Tamkevicius, der emeritierte Erzbischof von Kaunas (Litauen), und Eugenio Dal Corso, emeritierter Bischof von Benguela (Angola).
Von den Nominierten sind zehn jünger als 80 Jahre und dürfen somit an einer möglichen Papstwahl teilnehmen. Die Kardinalserhebung findet laut Franziskus am 5. Oktober im Vatikan statt. Am selben Tag wird auch die Bischofssynode für das Amazonasgebiet eröffnet. Derzeit zählt das Kardinalskollegium 215 Mitglieder, von denen 118 konklaveberechtigt sind. Mit den Neuernennungen steigt diese Zahl kurzzeitig auf 128, bevor im Oktober vier Kardinäle altersbedingt aus dem Kreis der Papstwähler ausscheiden.
"Ich saß 25 Minuten im Aufzug fest"
Kurz vor dem Mittagsgebet hatte es einen kleinen Zwischenfall gegeben: Der Papst Franziskus blieb auf dem Weg zum Gebet im Aufzug stecken. Daher erschien das Kirchenoberhaupt verspätet zu dem traditionellen Angelus-Gebet am Fenster des Apostolischen Palasts. "Es gab einen Zwischenfall. Ich saß 25 Minuten im Aufzug fest", erklärte er den mehreren Zehntausend Gläubigen und Besuchern auf dem Petersplatz. Grund der Störung war nach seinen Worten eine Spannungsschwankung. Techniker von der vatikanischen Feuerwehr hätten den Fahrstuhl wieder in Gang gebracht. "Ein Applaus für die Feuerwehrleute", sagte der Papst den Wartenden. (tmg/KNA)
1.9., 13:20 Uhr: Ergänzt um fehlende Namen.