Philippinen-Präsident nennt katholische Heilige "Trunkenbolde"

Rodrigo Duterte: Ich bin der einzig wahre Schutzheilige

Veröffentlicht am 02.11.2018 um 14:03 Uhr – Lesedauer: 

Manila ‐ "Beschafft euch ein Bild von mir und stellt es auf den Altar – fertig ist Santo Rodrigo": Der philippinische Präsident Duterte hat die Kirche zu Allerheiligen erneut massiv beleidigt und sich über ihre Heiligenverehrung lustig gemacht.

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Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat zu Allerheiligen und Allerseelen einmal mehr die katholische Kirche attackiert. Die Gläubigen sollten nur ihn als "Schutzheiligen" anerkennen und sämtliche Totengedenkfeiern einstellen, zitierten örtliche Medien am Freitag aus einer Rede des Präsidenten.

"Wer sind diese blöden Heiligen? Das sind einfach Trunkenbolde", sagte Duterte und fügte hinzu: "Ich mache für euch den Schutzheiligen. Beschafft euch ein Bild von mir und stellt es auf den Altar - fertig ist Santo Rodrigo."

"Diese Priester sind Hurensöhne"

Weil die Kirche zu den Kritikern von Dutertes Drogenkrieg gehört, wurde sie in der Vergangenheit mehrfach Opfer verbaler Angriffe durch das Staatsoberhaupt. "Diese Priester sind Hurensöhne", sagte er im Oktober 2016 über die Bischöfe und Priester seines Landes und warf ihnen vor, "Mätressen" zu haben. Später nannte er die Kirche eine "sündige Organisation" und kündigte sogar an, seine eigene "Duterte-Kirche" gründen zu wollen.

Ende Juni versprach der Präsident schließlich, mit der Kirche in den Dialog treten zu wollen. Zwar seien Staat und Kirche getrennt, "aber der Präsident dachte, es sei klug, die Türen für einen Dialog zu öffnen", sagte einer seiner Berater. Der "Friede" währte allerdings nur kurz. Im Juli provozierte er die Kirche erneut. Er wolle "sofort zurücktreten", wenn mir die Existenz Gottes bewiesen wird", sagte er in einer Rede zur "Woche der Wissenschaft und Technologie". Den Bischöfen wirft Duterte darin vor, Kirchenspenden zum Unterhalt ihrer "Paläste" zu missbrauchen.

Die Philippinen sind das größte katholisch geprägte Land Asiens. Die Kirche verfügt in der Inselrepublik nach wie vor über erheblichen politischen und gesellschaftlichen Einfluss. (tmg/KNA)