Spekulationen über Ermordung von Pater Tom Uzhunnalil

Schicksal von verschlepptem Priester im Jemen weiter unklar

Veröffentlicht am 27.03.2016 um 15:26 Uhr – Lesedauer: 
Terrorismus

Neu Dheli ‐ Der indische Salesianerpater Tom Uzhunnalil wurde im Jemen bei einem Überfall auf ein christliches Altersheim entführt. Gerüchte über seine Ermordung durch die Entführer konnten nicht bestätigt werden, die indische Regierung bemüht sich weiter um seine Befreiung.

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Ob der "Islamische Staat" hinter der Entführung des Geistlichen stecke, sei unterdessen noch immer nicht bestätigt, sagte der Specher des Salesianerordens im indischen Bengaluru, Mathew Valarkot, der Zeitung "Indian Express" (Onlineausgabe Sonntag). Mit einem anderen Salesianer im Jemen stehe die Ordensleitung in Kontakt. Indiens Außenminister Sushama Swaraj hatte am Samstag per Twitter mitgeteilt, man unternehme alle Anstrengungen, um Uzhunnalil freizubekommen.  

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Der aus dem indischen Bundesstaat Kerala stammende Uzhunnalil ist als einer von zwei katholischen Priestern im Jemen tätig. Seit dem Anschlag auf ein christliches Seniorenheim im Jemen am 4. März gibt es keine Nachricht mehr von ihm. Bei dem Attentat töteten mutmaßliche Islamisten 16 Menschen, unter ihnen vier Mutter-Teresa-Schwestern. Vergangene Woche tauchte in sozialen Netzwerken die Spekulation auf, Uzhunnalil könne am Karfreitag von möglichen Entführern gekreuzigt werden. Verlässliche Quellen dafür gibt es anscheinend nicht.

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Der für den Jemen zuständige Bischof Paul Hinder in Abu Dhabi sagte am Donnerstag dem vatikanischen Pressedienst Fides mit Blick auf Uzhunnalis Verbleib: "Wir wissen nichts, wir wissen nicht, wo er sich aufhält und ob er noch am Leben ist. Wir hoffen und beten für ihn." Am Sonntag war Hinder für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. (KNA)

Ergänzung, 18.08 Uhr: Bischof: Verschleppter Priester im Jemen vermutlich am Leben

Abu Dhabi: Die Bemühungen um die Freilassung eines im Jemen verschleppten katholischen Priesters dauern an. Der zuständige Bischof Paul Hinder sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag, er habe bis zur Stunde Grund zu der Annahme, dass der Ordensmann lebe und sich in den Händen der Entführer befinde. Meldungen über eine angebliche Hinrichtung durch Islamisten könne er nicht bestätigen. Jede Nachricht auf der Basis von Gerüchten bedeute in Wirklichkeit eine Gefahr für die Geisel, so Hinder. (KNA)

Ergänzung, 20.36 Uhr: Stellungnahme der Erzdiözese Wien

Wesentlich genährt wurden die Gerüchte um die Ermordung Pater Uzhunnalil durch eine Predigt des Wiener Kardinals Christoph Schönborn, deren Wiedergabe im ORF von einer Salzburger Zeitung als Quelle verwendet wurde.

Mittlerweile hat die Erzdiözese Wien eine Stellungnahme dazu veröffentlich. Darin heißt es, der Tod des Salesianerpaters könne derzeit nicht verifiziert werden. Kardinal Schönborn hätte sich auf Informationen aus dem Umfeld der Mutter-Teresa-Schwestern in der jemenitischen Hauptstadt Aden gestützt. Nachfragen bei Bischöfen im arabischen Raum hätten jedoch bisher keine Bestätigung der Todesnachricht gebracht. "Es gibt noch Hoffnung", zitiert die katholische Presseagentur Kathpress den Wiener Erzbischof. (fxn)