Eine Rückkehr in absehbarer Zeit sei "unwahrscheinlich"

Südsudan: Steyler Missionare geben auf

Veröffentlicht am 22.08.2016 um 14:32 Uhr – Lesedauer: 
Orden

Sankt Augustin/Juba  ‐ Nach brutalen Kämpfen und Attacken auf das Missionsgelände geben die Steyler Missionare ihre Station in Lainya auf. Ihre Prognose für die Zukunft des Südsudan sieht düster aus.

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Das Militär und die Milizen der Rebellen hätten sich am Einsatzort Lainya "brutalste Kämpfe" geliefert. "Der Frieden bleibt ein ferner Traum im Südsudan", so der Pater. Nachts hätten betrunkene Regierungssoldaten in den Straßen von Lainya wild um sich geschossen, berichtet Naduviledathu. Ende Juli seien Soldaten auch über das Missionsgelände hergefallen. "Sie schüchterten uns mit ihren Waffen ein, wählten zwei der Ugander aus, schleppten sie in die Nähe der Kirche und feuerten auf sie. Einer der Ugander war sofort tot." Danach sei es immer wieder zu Attacken gekommen.

Baldige Rückkehr "unwahrscheinlich"

"Wir haben uns entschieden, den Südsudan zu unserer eigenen Sicherheit zu verlassen", so der Geistliche. Eine Rückkehr in absehbarer Zeit sei "unwahrscheinlich". Anfang Juli hatten Gefechte zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Südsudan zugenommen, in dem sich seit 2013 Präsident Salva Kiir und sein bisheriger Vize Riek Machar einen blutigen Machtkampf liefern. Zahlreiche internationale Organisationen zogen daraufhin ihre Mitarbeiter ab. Das afrikanische Land Südsudan hatte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt und gilt damit als jüngster Staat der Erde. (KNA)

Linktipp: Wohin der Weg auch führt

Sie verlassen ihre Heimat, überwinden sprachliche und kulturelle Grenzen, um weltweit verfügbar zu sein für Gott und die Menschen. Rund 6.000 Steyler Missionare suchen und finden ihre Aufgaben in über 70 Ländern der Erde. Für den Orden, dem in unterschiedlichen Kongregationen sowohl Männer als auch Frauen angehören, gibt es genug Herausforderungen, auch in Deutschland.