Vorwürfe sexueller Übergriffe durch Priester

Systematischer Missbrauch an Ordensfrauen – Vatikan ermittelt

Veröffentlicht am 07.12.2018 um 14:40 Uhr – Lesedauer: 
Zwei Ordensfrauen mit Schleier auf dem Petersplatz schauen zum Petersdom.
Bild: © KNA

Vatikanstadt ‐ Unfassbare Vorwürfe: In einem chilenischen Kloster sollen Ordensfrauen systematisch von Priestern sexuell missbraucht worden sein. Wer sich gewehrt habe, sei von der Ordensleitung bestraft und ausgeschlossen worden. Jetzt greift der Vatikan ein.

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In Chile untersucht der Vatikan den Verdacht eines systematischen Missbrauchs von Ordensfrauen. Die Ordenskongregation im Vatikan bestätigte am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), man habe zwei Ermittler in die Gemeinschaft der Schwestern vom Guten Samaritaner im zentralchilenischen Bistum Talca entsandt.

Bei den Vorwürfen geht es laut Medienberichten um sexuelle Übergriffe durch Priester. Ordensfrauen, die sich gewehrt hätten, seien von der Ordensleitung bestraft und ausgeschlossen worden. Eine ehemalige Angehörige der diözesanen Gemeinschaft gab an, sie sei gezwungen worden, ihre Anschuldigungen bei ihrem Peiniger zu beichten.

Die Ordenskongregation in Rom sprach nur von einer "apostolischen Visitation", ohne auf den mutmaßlichen Tatbestand einzugehen. Die am Mittwoch begonnene Untersuchung in der Gemeinschaft mit Sitz in der Kleinstadt Molina werde voraussichtlich mehrere Monate dauern. Mit den Ermittlungen beauftragt wurden die Ordensfrau Rosario Alonso von den Don-Bosco-Schwestern und Minoritenpater Maurizio Bridio. (KNA)