Senioren drücken Hausnotruf in Weihnachtszeit häufiger

Traurige Weihnachts-Bilanz der Malteser

Veröffentlicht am 27.12.2016 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 
Senioren

Köln ‐ 7.081 Hausnotrufe sind an den Weinnachtstagen beim Hilfsdienst der Malteser eingegangen. Nur 361 Mal musste allerdings der Rettungswagen ausrücken. Die Hilferufe hatten oft einen anderen Grund.

  • Teilen:

Zwischen Weihnachten und Neujahr lösen viele Senioren den Hausnotruf der Malteser nach Angaben des Hilfsdienstes aus Einsamkeit aus. Unter den 7.081 Notrufen an den Weihnachtsfeiertagen seien dieses Jahr besonders viele soziale Hilferufe gewesen, teilte der Hilfsdienst am Dienstag in Köln mit. Nur 361 Mal sei der Rettungswagen ausgerückt. An Heiligabend wurde laut Hilfsdienst 2.628 Mal der Alarm ausgelöst. Am 1. Weihnachtstag war dies 2.250 Mal der Fall, am 2. Weihnachtstag 2.203 Mal.

Über 100.000 Senioren sind den Angaben zufolge Kunden des Malteser Hausnotrufs. Jährlich werde 900.000 Mal der Alarmknopf gedrückt. Dieser sollte ausgelöst werden, wenn etwas passiert sei. "Nur bei jedem 20. liegt ein medizinischer Notfall vor, bei dem wir dann schnell den Rettungswagen losschicken", erklärte die Chefin der Malteser Hausnotrufzentrale, Sonja Lebensky.

Viele Alarm-Auslösungen seien soziale Rufe oder Fehlalarme, bei denen sich herausstelle, dass die Senioren einfach mit jemanden sprechen wollten, hieß es. Das ist laut Lebensky bei jedem fünften Alarm so. An Weihnachten und um den Jahreswechsel geschehe das besonders häufig. (KNA)

Linktipp: Wenn Weihnachten zerbricht

Was geschieht an Weihnachten, wenn die Familie zerbricht, wenn Freunde sich abwenden, wenn Rituale nicht mehr vollzogen werden können? Einsamkeit ist das größte Thema an Weihnachten", sagt Andreas Brauns, der seit 1998 das "Weihnachtstelefon" organisiert.