Ukrainischer Erzbischof auf der Krim festgenommen
Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine auf der von Russland annektierten Krim, Erzbischof Kliment, ist am Wochenende nach eigenen Angaben von russischen Behörden auf der Halbinsel festgenommen worden. Die Polizei habe ihm nicht erklärt, warum er festgehalten werde, sagte Kliment der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag per Telefon. Er habe aus einer Polizeiwache in der Krim-Hauptstadt Simferopol angerufen, wo er an einer Bushaltestelle festgenommen worden sei. Am Sonntag hatte zunächst der österreichische Rundfunk ORF auf seiner Internetseite über den Fall berichtet.
Die Festnahme erfolgte nach der historischen Trennung der orthodoxen Kirchen in Kiew und Moskau. Nach Angaben der Orthodoxen Kirche der Ukraine wollte Kliment nach Russland reisen, um an einem Prozess gegen einen politischen Gefangenen teilzunehmen. Das ukrainische Außenministerium kritisierte die Festnahme: "Die russischen Besatzer setzen ihre systematischen Attacken gegen die ukrainische Orthodoxe Kirche auf der Krim fort", schrieb Sprecherin Katerina Selenko auf Twitter.
Die ukrainische Kirche war mehr als 300 Jahre mit dem Patriarchat in Moskau verbunden. Nach Russlands Annexion der Krim im Jahr 2014 und der anhaltenden Unterstützung Moskaus für separatistische Rebellen in der Ostukraine wurde jedoch im Dezember vergangenen Jahres eine von Russland unabhängige Orthodoxe Kirche in der Ukraine gegründet. Moskau wertet die Anerkennung der neuen Kirche als illegal. (stz)
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