Umfrage: Popularität von Papst Franziskus in den USA sinkt
Die Popularität von Papst Franziskus in den USA ist stark gesunken. Laut einer neuen CNN-Umfrage geben nur 48 Prozent der US-Bürger an, eine positive Sicht auf den Pontifex zu haben. Noch im Januar 2017 hatten laut einer Studie des Pew-Forschungszentrums sieben von zehn Amerikanern Franziskus positiv bewertet. Auch bei den US-Katholiken ist der Beliebtheitsgrad des Papstes erheblich gesunken: von 83 Prozent positiven Bewertungen vor eineinhalb Jahren auf jetzt 63 Prozent.
Mitte August war bekannt geworden, dass im US-Bundesstaat Pennsylvania in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 300 katholische Priester sexuelle Übergriffe auf Minderjährige begangen haben. Mindestens tausend Kinder seien dabei missbraucht worden, hieß es im Abschlussbericht eines Geschworenengremiums. Zudem hatte der ehemalige Apostolische Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, Ende August Vertuschungsvorwürfe gegen Papst Franziskus erhoben und seinen Rücktritt gefordert. Die Vorwürfe standen im Zusammenhang mit den Verfehlungen des früheren Washingtoner Erzbischofs Theodore McCarrick.
Stärkerer Rückgang bei älteren Bürgern
Laut der CNN-Umfrage sank der Beliebtheitsgrad des Papstes bei den über 45-jährigen Amerikanern mit 24 Prozent wesentlich stärker als bei den unter 45-Jährigen (durchschnittlicher Rückgang um 10 Prozent). Bei den Frauen gingen die positiven Bewertungen um 20 Punkte auf 51 Prozent zurück, während bei den Männern ein Rückgang von 15 Prozent (jetzt 45 Prozent) zu verzeichnen ist. Die Umfrage wurde unter 1.003 Erwachsenen durchgeführt.
Eine kürzlich in Italien durchgeführte Umfrage des Forschungsinstituts Demos hatte ähnliche Ergebnisse erbracht. Demnach ist Papst Franziskus auf dem Zustimmungsindex der Italiener von 88 Prozent im Jahr 2013 auf 71 Prozent in 2018 gesunken. Am beliebtesten sei der Pontifex bei regelmäßigen Kirchgängern (86 Prozent), am unbeliebtesten bei den Katholiken, die den Glauben nicht praktizierten (45 Prozent). (tmg)