US-Bischöfe regeln Umgang mit Tätern in eigenen Reihen
Die US-Bischofskonferenz (USCCB) will Verfahren für den Umgang mit Bischöfen einführen, die Missbrauch vertuscht haben oder selbst des Missbrauchs verdächtigt oder überführt werden. Das Verwaltungskomitee der USSCCB teilte am Mittwoch (Ortszeit) vier konkrete Schritte zum Umgang mit Tätern und Verdächtigen in den eigenen Reihen mit.
Geplant sei die Einrichtung einer unabhängigen Stelle, bei der Missbrauchsopfer vertraulich am Telefon oder online Vorwürfe gegenüber Bischöfen melden könnten. Von dort sollen die Beschuldigungen an die zuständigen kirchlichen wie auch zivilrechtlichen Behörden weitergeleitet werden. Ferner will die USCCB Richtlinien für den Umgang mit Bischöfen erlassen, die wegen solcher Beschuldigungen ihr Amt verlieren.
Zeit der Gewissenserforschung
Drittens kündigte die Bischofskonferenz einen Verhaltenskodex für Bischöfe an, der den Umgang mit Missbrauchsfällen Minderjähriger und Erwachsener sowie mit Vertuschungsvorwürfen regeln soll. Schließlich solle der Skandal um den früheren Washingtoner Kardinal Theodore McCarrick (88) umfassend untersucht werden. Ihm werden der Missbrauch Minderjähriger sowie sexuelle Übergriffe auf Seminaristen vorgeworfen. Die Aufarbeitung sollen vor allem Laien voranbringen.
"Dies ist eine Zeit tiefer Gewissenserforschung", hieß es in der Erklärung. Einige Bischöfe hätten einzelnen Menschen und der ganzen Kirche großen Schaden zugefügt, indem sie ihre Macht dazu einsetzen, andere zu manipulieren und sexuell zu missbrauchen. "Die Bischöfe der Vereinigten Staaten geloben, mit aller Stärke, die Gott uns verleiht, zu heilen und zu beschützen", so der Text.
Nach den Vorwürfen gegen Ex-Kardinal McCarrick hatte im August ein umfangreicher Bericht über kirchliche Missbrauchsfälle im US-Bundesstaat Pennsylvania den Skandal ins Rollen gebracht. Inzwischen haben die Generalstaatsanwälte mehrerer weiterer Bundesstaaten Untersuchungen in Bistümern angekündigt. (fxn/KNA)