Präfekt der Glaubenskongregation betont Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Vatikan bekräftigt Nein zur Priesterweihe für Frauen

Veröffentlicht am 29.05.2018 um 17:59 Uhr – Lesedauer: 
Priester

Vatikanstadt ‐ Schon Papst Johannes Paul II. wollte die Diskussion um die Priesterweihe für Frauen beenden. Doch die Kritik hielt an. Nun hat der Präfekt der Glaubenskongregation dessen Aussagen bestätigt.

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Der Vatikan hat das Nein der katholischen Kirche zur Priesterweihe für Frauen bekräftigt. Darüber habe das unfehlbare Lehramt der Kirche entschieden, betont der Leiter der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria, in einem Beitrag für die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Mittwochsausgabe). In einigen Ländern gebe es bis heute Zweifel an der entsprechenden Aussage von Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben "Ordinatio sacerdotalis" von 1994. Daher bekräftige die Glaubenskongregation, "dass es sich um eine Wahrheit handelt, die zum Glaubensgut der Kirche gehört".

Johannes Paul II. (1978-2005) hatte damals erklärt, "dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben". In dem aktuellen Beitrag missbilligt Ladaria anhaltende Kritik und Zweifel, denen zufolge die Ablehnung der Frauenordination durch eine künftige Entscheidung eines Papstes oder Konzils geändert werden könnte. Solche Zweifel schädigten nicht nur die kirchliche Lehre vom Weiheamt, sondern auch das Verständnis des Lehramts selbst.

Unfehlbarkeit betreffe nicht nur feierliche Ankündigungen eines Konzils oder Papstes, sondern auch das normale und universale Lehramt der Bischöfe weltweit, wenn sie etwas in Gemeinschaft und mit dem Papst als katholische Lehre festhalten, schreibt Ladaria. Auf diese Unfehlbarkeit habe sich Johannes Paul II. bezogen.

Glaubenspräfekt Luis Ladaria
Bild: ©KNA

Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer ist Präfekt der Glaubenskongregation.

Johannes Paul II. habe sich vor dem Verfassen von "Ordinatio sacerdotalis" mit Bischofskonferenz-Vorsitzenden beraten. Sie alle hätten einstimmig erklärt, die Kirche müsse in dieser Frage dem Auftrag Christi folgen. Ladaria weist außerdem darauf hin, dass Benedikt XVI. (2005-2013) in der Chrisam-Messe im April 2012 daran erinnerte, Johannes Paul II. habe "in unwiderruflicher Weise" erklärt, dass die Kirche im Bezug auf die Frauenordination "keine Vollmacht vom Herrn erhalten hat". Auch Papst Franziskus habe in seinem Schreiben "Evangelii gaudium" die Lehre von Johannes Paul II. bekräftigt, so Ladaria, dessen Ernennung zum Kardinal der Papst vor kurzem bekannt gegeben hatte.

Gleichzeitig verweist Ladaria darauf, dass unterschiedliche Aufgaben und Rollen von Frauen und Männern "keinerlei Unterordnung" bedeuteten, sondern "gegenseitige Bereicherung". Allerdings falle es der heutigen Kultur schwer, die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu verstehen und das Gute darin zu erkennen.

Bereits im Oktober 1995 hatte die Glaubenskongregation auf Zweifel an "Ordinatio sacerdotalis" geantwortet: Die darin vorgelegte Lehre sei endgültig und gehöre zum Glaubensgut. (rom/KNA)