Schwestern sollen Geld von katholischer Schule verzockt haben

Veruntreuung: Erzbistum verklagt Ordensfrauen

Veröffentlicht am 11.12.2018 um 13:45 Uhr – Lesedauer: 

Torrance/Denver ‐ Glücksspiel und Reisen: Über zehn Jahre lang sollen zwei Ordensfrauen Gelder einer katholischen Schule in den USA abgezweigt haben. Das Erzbistum Los Angeles will sie deshalb nun auf die Anklagebank bringen.

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Das Erzbistum Los Angeles will zwei Schwestern des Ordens der Sisters of St. Joseph of Carondelet wegen Veruntreuung verklagen. Die beiden Frauen werden beschuldigt, Gelder einer katholischen Schule in Höhe von 500.000 Dollar (rund 440.000 Euro) entwendet zu haben, wie die "Catholic News Agency" (CNA) am Montag berichtete. Laut einer Anwältin der Erzdiözese wurde das Geld unter anderem für Glücksspiel und Reisen ausgegeben. Die Schule in der 150.000-Einwohnerstadt Torrance im US-Bundesstaat Kalifornien befindet sich in der Trägerschaft des Erzbistums Los Angeles.

Eine der beschuldigten Ordensfrauen habe als Rektorin der Schule zunächst Gelder für einen Rücklagenfonds auf ein vergessenes Bankkonto der Schule abgezweigt, berichtet CNA. Von diesem Konto soll sie sich dann zusammen mit einer zweiten Schwester, die an der Schule als Lehrerin arbeitete, für private Zwecke bedient haben. Über zehn Jahre sei die Veruntreuung unbemerkt geblieben, bis beide Schwestern Anfang diesen Jahres in Ruhestand gegangen seien. Als Eltern zufällig nach der Kopie eines Schecks fragten, sei Angestellten der Schule aufgefallen, dass sich das Geld nicht auf dem normalen Schulkonto befand. Das Erzbistum Los Angeles hatte anschließend Untersuchungen eingeleitet.

Der Orden selbst teilte mit, dass ihm die angebliche Unterschlagung zuvor nicht bekannt gewesen sei. Man habe aber bereits interne Maßnahmen gegen die beiden Schwestern eingeleitet, sagte eine Sprecherin der Sisters of St. Joseph of Carondelet. Ein formaler kanonischer Prozess würde jedoch erst folgen, wenn die Untersuchungen abgeschlossen seien. (cst)