Warum die Schweizergarde jetzt Helme aus dem 3D-Drucker trägt
Zur Feier des 513. Jahrestages ihrer Gründung haben die Soldaten der Päpstlichen Schweizergarde am Dienstagabend erstmals ihre neuen Kunststoffhelme getragen. Diese wurden mit Hilfe eines 3D-Druckers hergestellt und ersetzen die bisherigen Helme aus Metall. Der Vorteil des neuen Kopfschutzes ist die günstigere Herstellung sowie eine höhere Bruchfestigkeit, wie der Sprecher der Schweizergarde, Wachtmeister Urs Breitenmoser, im Vatikan erläuterte.
Jahrestag der Gründung
Am 22. Januar begeht die Schweizergarde den Jahrestag ihrer Gründung. An diesem Tag im Jahr 1506 trafen die ersten 150 Schweizer Söldner auf dem Petersplatz ein, die Papst Julius II. (1503-1513) zu seinem Schutz und dem des Vatikan gerufen hatte. Ihren Geburtstag begeht die Garde traditionell mit einer Messe in der Kirche des Campo Santo Teutonico und einem Marsch über den Petersplatz.
Nach der Rückkehr ins Quartier findet dort eine militärische Zeremonie statt. Dabei erinnerte der Kommandant der Garde, Oberst Christoph Graf, an die Geschichte der Garde und die 147 Gardisten, die im Mai 1527 bei der Plünderung Roms durch spanische und deutsche Söldner Kaiser Karls V. ums Leben kamen.
Die Garde veröffentlichte am Dienstag auch die erste Folge einer neuen Kurzfilmreihe mit dem Titel "#1506 – die Schweizergarde stellt sich vor". Es handelt sich um eine Serie von Videoclips über das Leben des Korps, die sich vor allem auch an junge Menschen wendet. In Folge 1 geht es um das Thema "Ehrendienst".
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Weil die Anforderungen an den päpstlichen Sicherheitsdienst inzwischen gestiegen sind, hat Papst Franziskus im April 2018 verfügt, die Sollstärke der Garde von 120 auf 135 Mann zu erhöhen. Für diese sind von den geplanten 150 Helmen die ersten 100 inzwischen fertiggestellt und ab sofort im Einsatz. Die schwarzen Helme werden bei gewöhnlichen feierlichen Anlässen getragen, während die weißen oder silberfarbenen nur zu kirchlichen Hochfesten wie Ostern und Weihnachten sowie der Vereidigung der Gardisten jährlich am 6. Mai zum Einsatz kommen.
Während die alten Helme aus Metall eher zerbeulten oder gar zerbrachen, wenn sie herunterfielen, sind die neuen aus sogenanntem ASA-Kunststoff widerstandsfähiger. Sie tragen auf beiden Seiten das Wappen Papst Julius' II. und besitzen innen eine individuell einstellbare Lederpolsterung.
Die Herstellung, die ausschließlich in der Schweiz geschieht, dauert insgesamt rund 20 Stunden, so Peter Portmann, Projektleiter der Umrüstung aus Stans in der Schweiz. Für die früheren Helme aus Metall seien 100 bis 140 Stunden nötig gewesen. Finanziert wurde die Anschaffung der Helme durch Sponsoren, deren Name im Inneren eines jeden Helmes individuell eingeprägt ist. (tmg/KNA)