Augsburger Bischof über die Bedeutung des Gottesdienstes

Zdarsa: Am Umgang mit Liturgie entscheidet sich Schicksal der Kirche

Veröffentlicht am 17.04.2019 um 16:43 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Nicht bloß "Zuckerguss": Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat ein rechtes Verständnis der Liturgie angemahnt. Priester seiner Diözese warnte er davor, ihre Weihe als "Freibrief" zu verstehen.

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Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat die Bedeutung von Liturgie und Eucharistiefeier für den Glauben und die Kirche betont. "Am Umgang mit der Liturgie entscheidet sich das Schicksal der Kirche", sagte der Oberhirte am Mittwoch in seiner Predigt während der Chrisam-Messe im Augsburger Dom. Die Eucharistiefeier sei niemals nur ein bloßes Zeremoniell. Manchmal scheine es allerdings, als dienten religiöse Zeremonien und Feste ausschließlich der Verschönerung und rituellen Gestaltung des Lebens und seien damit "eine Art Zuckerguss, den wir über unser Leben gießen", so Zdarsa. Dabei könne die Liturgie nie unabhängig von der Heiligen Woche, nicht isoliert von der Feier von Tod und Auferstehung Jesu begangen werden.

Der regelmäßige Besuch des Sonntagsgottesdienstes sei zwar eine gute Gewohnheit, die Kraft und Segen bringe, sagte Zdarsa weiter. "Aber die ganze Botschaft ist damit noch keineswegs ausgeschöpft." Essentiell sei vielmehr die Beziehung zu Gott, nach der die Gläubigen streben müssten. "Wer immer wir sind, wie immer wir situiert sein mögen: Gott können wir nur begegnen, wenn wir uns selbst ganz und gar investieren", so der Bischof.

Mahnung an Priester

Während seiner Predigt wandte sich Zdarsa auch an die anwesenden Priester und Diakone: "Wenn aber heute Ihr, liebe Mitbrüder, aufgefordert seid, Eure versprochene Bereitschaft zum priesterlichen Dienst öffentlich zu erneuern, dann bezeichnet das einen Unterschied dem Wesen und nicht nur dem Grade nach." Die Weihe sei kein Freibrief dafür, die "Vergegenwärtigung des Herrn durch unsere Person durch ein schwer sündhaftes Ausleben unserer Triebe zu missbrauchen". Stattdessen ermahnte der Bischof die Priester, ihrem Dienst die "unabdingbar notwendige Aufmerksamkeit" zu widmen.

Bei der Chrisam-Messe weihte Zdarsa für alle Pfarreien des Bistums die Heiligen Öle, mit denen das Jahr über die Sakramente gespendet werden. Anwesend waren neben mehr als 250 Priestern und Diakonen aus der Diözese auch zahlreiche Jugendliche, die sich derzeit auf den Empfang des Firmsakraments vorbereiten. (tmg)