Aus einem Mord in Freiburg wird Hoffnung gegen den Hass
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Menschliche Größe: Selten war der Begriff so treffend wie in diesem Fall. Vor zwei Jahren wurde eine Freiburger Medizinstudentin auf dem Weg von einer Party nachts vergewaltigt und ermordet, was in ganz Deutschland auf Entsetzen stieß. Es wurde noch gesteigert, als bekannt wurde, dass der Täter ein junger Flüchtling war. Zur Tragik des Falles gehört, dass Maria Ladenburger sich selbst stark in der Entwicklungshilfe engagiert hatte.
Die Eltern der jungen Frau haben darauf trotz alles Schmerzes gleich in doppelter Weise beeindruckend reagiert. Sie haben in den hitzigen Diskussionen auf jegliche pauschalen und damit einfachen Botschaften angesichts von Flüchtlingskriminalität verzichtet und sind dafür, nicht zuletzt in den sozialen Netzwerken, massiv angefeindet worden.
Inzwischen haben Friederike und Clemens Ladenburger die Öffentlichkeit gesucht und eine Stiftung gegründet, um an ihre Tochter zu erinnern. Die Maria-Ladenburger-Stiftung, die am vergangenen Wochenende erstmals vorgestellt wurde, soll sich jetzt ausdrücklich um bedürftige Studierende kümmern und will damit erklärtermaßen jede politische Instrumentalisierung unterlaufen. Das gelte, so Clemens Ladenburger jetzt, auch mit Blick auf die zuletzt geschehene Gruppenvergewaltigung in Freiburg, „die uns auch fassungslos gemacht und sehr mitgenommen" habe. "Wir sind auch traurig darüber, dass viele Menschen in Freiburg nun erneut beunruhigt und aufgewühlt sind."
Gerade angesichts einer solchen Stimmung ist die Stiftung ein besonders eindrückliches Zeichen nicht nur gegen jegliche Gewalt, die Menschen in der Lage sind, anderen Menschen anzutun. Es handelt sich vor allem um ein Zeugnis für jene Logik des Evangeliums, die angesichts der Erfahrung des Bösen mit eigenen Akten der Großherzigkeit die Spirale des Hasses durchbrechen will.