Standpunkt Standpunkt Von Montag bis Freitag kommentiert täglich Autorinnen und Autoren über aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und Kirche. Hier können Sie die Standpunkte nachlesen.
Standpunkt Der Dialog muss im Jetzt der Verkündigung ankommen Die Ziele des Dialogs und der Verkündigung sind verschieden – doch beide gehören zur Evangelisierung, kommentiert Michael Böhnke. Für ihn bedeutet das: Was der Synodale Weg dialogisch erarbeitet hat, müsse jetzt in die Verkündigung einfließen.
Standpunkt Es braucht wohl noch Zeit, bis die Kirche wirklich synodal wird Franziskus hat in der Kirche vieles bewegt und verändert, was sich nicht mehr zurückdrehen lässt, kommentiert der Jesuit Stefan Kiechle. Bis die katholische Kirche wirklich synodal sei, brauche es aber wohl noch Zeit.
Standpunkt Unsere Kirchen müssen offen bleiben! Kirchen, die tagsüber verschlossen sind, haben ein Problem, kommentiert Schwester M. Gabriela Zinkl. Das Signal, dass das "Haus Gottes" als Ort des Gebets und der Stille nicht zur Verfügung stehe, sei fatal. Ein Plädoyer für offene Kirchen.
Standpunkt Schulen sind eines der letzten Dinge, die die Kirche aufgeben sollte Wenn Bistümer sich von ihren Schulen trennen, tun sie das nicht leichtfertig. Doch gerade Schulen sollte man nicht aufgeben, kommentiert Matthias Altmann: Auch wenn sie nicht "rekrutieren", leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Evangelisierung.
Standpunkt Wenn eine ökumenische Notgemeinschaft die katholische Messe rettet Als Andreas Püttmann am Sonntagmorgen in der Messe saß, kam kein Priester. Spontan hielten deshalb zwei anwesende Gläubige – ein evangelischer Pastor und ein katholischer Pastoralreferent – eine Wort-Gottes-Feier – bis der Priester doch noch kam ...
Standpunkt "Concilio subito" statt autokratische "Unterscheidung der Geister" Fatale kirchliche Lehrpositionen der Vergangenheit brauchen ein kontinuierliches Update auf der Höhe der Zeit, kommentiert Oliver Wintzek. Umso wichtiger wären fundierte Reformen, das diesbezügliche Abwarten müsse ein Ende finden.
Standpunkt Die deutschen Debatten um Waffenlieferungen sind scheinheilig Oft wird übersehen, dass Deutschland Waffen produziert und deutsche Lieferungen geholfen haben, den russischen Angriffskrieg vorzubereiten, kommentiert Juliane Eckstein. Das dürfe man in Debatten um Waffenlieferungen nicht vergessen.
Standpunkt In der Debatte um Krieg und Frieden müssen wir im Gespräch bleiben Beim evangelischen Kirchentag wird der Ukraine-Krieg ein großes Thema, nicht zuletzt wegen der Haltung der Theologin Margot Käßmann. Tilmann Kleinjung hofft darauf, dass der Kirchentag die Debatte um Krieg und Frieden konstruktiv weiterführt.
Standpunkt Reformen in der Kirche dürfen reifen, aber nicht verfaulen Erntereife Obstbäume werden zwar nicht abgesägt, aber durchaus geschüttelt. Wenn man mit dem Pflücken zu lange wartet, verfault das Obst am Baum. Ähnlich ist es mit den Reformen in der katholischen Kirche, schreibt Ricarda Menne.
Standpunkt Als Minderheiten-Christentum sollten wir mutiger und frecher sein Auch wenn es viele vergessen haben mögen: Der christliche Glaube kam nicht als Staatsreligion auf die Welt, kommentiert Abtpräses Jeremias Schröder. Deswegen ist ihm um die Zukunft auch nicht bange.
Standpunkt Franziskus' Aussagen zu Johannes Paul II. und Missbrauch irritieren "Damals hat man alles vertuscht": So verteidigte Papst Franziskus am Wochenende seinen Vorvorgänger Johannes Paul II. gegen Vorwürfe wegen dessen Umgang mit Missbrauchsfällen. Steffen Zimmermann findet Franziskus' Aussage jedoch hochproblematisch.
Standpunkt Mit Franziskus sind weder Reformer noch Traditionsbewahrende zufrieden Franziskus' Start als Papst mit seinem schlichten "Guten Abend“ auf dem Balkon des Petersdoms war vielversprechend, kommentiert Agathe Lukassek. In den Jahren darauf seien starke Gesten gefolgt. Inzwischen gebe es aber auch Irritationen.
Standpunkt Unter Druck lernt der Synodale Weg endlich Synodalität vom Papst Der erste Tag der letzten Synodalversammlung war erfolgreich. Kein Text fiel durch, die Synodalen suchten für alle gangbare Mittelwege. Synodalität, wie Papst Franziskus sie will, scheint unter Druck zu wachsen, kommentiert Felix Neumann.
Standpunkt Persönliche Zeugnisse sind ein theologischer Erkenntnisort Der Synodale Weg trifft sich zur letzten Vollversammlung. Burkhard Hose schickt den deutschen Bischöfen deshalb deutliche Zeilen. Sein Tenor: Bei den Themen des Reformprozesses geht es um Menschen. Er betont die Bedeutung persönlicher Zeugnisse.
Standpunkt Beim Synodalen Weg wird es Enttäuschungen geben Kurz vor der letzten Vollversammlung des Synodalen Wegs rechnet Thomas Seiterich mit Enttäuschungen bei dem Reformprozess – und fragt sich, wie damit umgegangen werden soll. Er findet die Antwort bei starken Frauen.
Standpunkt Trotz aller Unterschiedlichkeiten auf das Gemeinsame besinnen Viele Menschen sind "trotzdem" noch in der Kirche. Was aber bedeutet dieses "trotzdem"? Julia Martin ruft zum Blick auf das Verbindende auf – und sieht in Klöstern gute Ansatzpunkte für ein Miteinander über kirchenpolitische Grenzen hinweg.
Standpunkt Gleichberechtigte Kirche – bischöfliche Floskel oder Überzeugung? "Die Zukunft der Kirche ist weiblich": Immer mehr Bischöfe scheinen Gleichberechtigung als wichtig zu erachten. Doch schaut man genauer hin, bleiben diese Worte folgenlos. Beim Synodalen Weg hätten die Bischöfe nun die Möglichkeit, ihren Worten Taten folgen zu lassen, kommentiert Friederike Frücht.
Standpunkt Die Kirche in Deutschland muss weitere Post aus Rom in Kauf nehmen Vieles, was der Synodale Weg in verbindliche Formen gießen möchte, ist in Teilen der Weltkirche längst gelebte Praxis. Und doch wird es ihm ironischerweise zum Verhängnis. Mit dieser Doppelmoral muss Schluss sein, kommentiert Björn Odendahl.
Standpunkt Synodaler Weg mit wenig Ergebnissen – und jetzt? Kurz vor der fünften Vollversammlung zieht Christof Haverkamp ein ernüchtertes Fazit über den Synodalen Weg. Das liege aber nicht am Engagement der Delegierten und den Texten, kommentiert er – verantwortlich dafür macht er den Vatikan.
Standpunkt Mit den Migranten als Kirche Zukunft gestalten Am Sonntag durfte Abt Nikodemus Schnabel elf philippinische Frauen in Jerusalem als Lektorinnen beauftragen. Das hat ihn nachdenklich gemacht. Er fragt sich: Wie steht es um Arbeitsmigranten und andere Übersehene in der Kirche in Deutschland?
Standpunkt "Die Zukunft der Kirche ist weiblich": Von der Macht der Bilder "Die Zukunft der Kirche ist weiblich", hieß es zum Start der Misereor-Fastenaktion. Das meistgenutzte Pressefoto sagt aber etwas anderes. Katharina Goldinger wünscht sich Zeichen, dass das mit der Geschlechtergerechtigkeit ernst gemeint ist.
Standpunkt In der Fastenzeit sollten wir ein neues Tier-Mensch-Verhältnis einüben Eine Tierdoku statt einer Sitcom schauen, dem Regenwurm über die Straße helfen, freiwillig mit reduzierter Geschwindigkeit fahren: Das sind für Dominik Blum gute Vorsätze für die Fastenzeit. Inspiriert wurde er bei seinen Gedanken vom Misereor-Hungertuch.
Standpunkt Ukraine-Krieg: Wir brauchen einen neuen Doppelbeschluss Der NATO-Doppelbeschluss in den 1980ern war scharfen Protesten ausgesetzt – auch von den Kirchen. Dabei war der Beschluss klug, kommentiert Volker Resing. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine brauche es jetzt wieder eine ähnliche Initiative.
Standpunkt Proteste vor Stellen der Schwangerenkonfliktberatung sind unchristlich Wenn für zweifelnde Schwangere der Weg zur Beratungsstelle zum Spießrutenlauf wird, erweist das der Sache des Lebensschutzes einen Bärendienst, kommentiert Gabriele Höfling. Sie findet solche Proteste übergriffig und fordert ein Verbot.
Standpunkt Wir brauchen unroutinierte Gottesrede statt Ritualkompetenzroutine Am heutigen Aschermittwoch kann man in vielen Kirchen wieder bräsige Ritualkompetenzroutine erleben, kommentiert Peter Otten. Was aber ist mit Menschen, die aufgrund einer Missbrauchserfahrung nicht mehr glauben und vertrauen können?
Standpunkt Nicht-geweihte Menschen in der Kirche brauchen mehr als warme Worte Der Papst wünscht sich, dass die Diskussion um Laien in der Kirche nicht nur um Macht kreist. Pia Dyckmans findet das angesichts der aktuellen Machtverhältnisse problematisch. Ein Blick in die Kirchengeschichte könne in der Debatte aber helfen.
Standpunkt Die Kultur des Miteinanders unter den Bischöfen gibt zu denken Vor der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Dresden blickt Thomas Arnold auf die Diskussionskultur des Episkopats: Die Kultur des Miteinanders gebe zu denken, meint er. Das stelle die Frage nach dem gegenseitigen Vertrauen.
Standpunkt Geistlicher Missbrauch: Wir müssen Orden wieder zum Leuchten bringen Nicht nur der Fall rund um den Arche-Gründer Jean Vanier zeigt, mit welcher abstrusen Ideologie Systeme des geistlichen und sexuellen Missbrauchs geschafften werden. Pater Max Cappabianca fordert eine radikale Neuausrichtung.
Standpunkt Vorsicht vor dem "Weiberfastnachts-Effekt" – gerade in der Kirche! An Karneval steht "die Welt Kopf": Frauen übernehmen die Macht und soziale Schranken fallen. Was sagt das über unsere "normale" Welt aus? Valerie Mitwali kommentiert ein Machtinstrument, das sie in der Kirche besonders häufig in Aktion sieht.
Standpunkt Synoden-Ungeduld seit 50 Jahren: Es muss endlich gestritten werden In einem Text über die Würzburger Synode von Kardinal Karl Lehmann, damals noch ein junger Theologieprofessor, findet Christoph Strack überraschende Parallelen zum Synodalen Weg. Doch ist die Zeit heute drängender als noch vor 50 Jahren.