Dreimal Mäh auf dem Friedhof
Auf etwa zwei Quadratkilometern sorgen sie rund um die Gräber von Helden des Amerikanischen Bürgerkrieges, Aristokraten und anderen Bürgern aus dem New York des 19. Jahrhunderts für die Grünpflege. Sie kommen von einer fast 140 Kilometer entfernten Farm, auf der die Schafe der Cormo-Rasse ausschließlich wegen der Wolle gehalten werden, die zum Stricken beliebt ist. Anfang Oktober werden sie wieder zurückgebracht - bis dahin sind Faith, Hope und Love eine große Attraktion.
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"Die Leute werden durch den Anblick der Schafe entweder aufgemuntert oder entzückt", sagte der Pfarrer der Kirche, Donald Sakano, dem NCR. Er habe nicht eine Beschwerde erhalten. Stattdessen eigneten sie sich auch gut als "katechetisches Werkzeug" für die Gemeinde: "Es ist das Tier, auf das am meisten in der Bibel verwiesen wird." Die Idee zu den organischen Rasenmähern sei Sakano 2014 gekommen, nachdem ein Hausmeister gekündigt hatte. Seine erst als Witz gemeinte Äußerung, sich als Ersatz Schafe anzuschaffen, habe sich nach intensiven Nachforschungen als tatsächlich durchführbar erwiesen. Nun sind Faith, Hope und Love schon das dritte Schaftrio im Einsatz auf dem einzigen katholischen Friedhof Manhattans.
Sechs Gemeindemitglieder kümmern sich um die Schafe. Ihre Hauptaufgabe ist es, sie abends in ihren gesicherten Unterstand zu locken. Der Friedhof ist außerdem kameraüberwacht, um die drei vor Eindringlingen zu schützen. Der Besuch von Faith, Hope und Love kostet die Gemeinde umgerechnet etwa 880 Euro, die Kosten für Transport, Gesundheitszertifikate, Tierarzt und Zusatzfutter eingerechnet. Dafür hofft die Gemeinde auf Spenden - Fans haben die drei auf jeden Fall reichlich. Jeden Tag kommen dem NCR zufolge hunderte Erwachsene und Kinder vorbei, um die Schafe zu sehen. (jhe)