Deutsch, Mathe, Hebräisch
Die nächsten Jahre wird der Unterricht in Düsseldorf noch in provisorischen Räumen im Stadtteil Rath abgehalten - in spätestens fünf Jahren solle dann ein Neubau fertiggestellt sein, sagt Michael Szentei-Heise, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Sie ist mit rund 7.000 Mitgliedern nach Berlin und München bundesweit die drittgrößte jüdische Gemeinde.
Die jüdischen Schulen spielten bei der Ausbildung einer jüdischen Identität eine wichtige Rolle, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind überzeugt, dass jüdisches Leben einen festen Platz in Deutschland hat." Wenn es ausreichende Schülerzahlen gebe, um eine jüdische Schule zu eröffnen, sei das "für unsere jüdische Gemeinschaft eine große Bereicherung".
Hohe Sicherheitsmaßnahmen, koscheres Essen
Die Sicherheitsmaßnahmen an der neuen Schule sind hoch. Es gibt Schleusen und einen Sicherheitsdienst. "Das ist für uns ein Alltagsthema seit Jahrzehnten", sagt Szentei-Heise. "Eine jüdische Institution ohne entsprechende Sicherheitseinrichtungen ist für uns nicht vorstellbar."
Das Gymnasium ist eine Ganztagsschule mit koscherer Verpflegung für die Kinder. Unterrichtsbeginn ist um 8:30 Uhr - "ich bin ein Verfechter des späteren Beginns», sagt Schulleiter Michael Bock. Die neue Schule ist eine konfessionelle Ersatzschule und wird zu mehr als 90 Prozent vom Land NRW finanziert. Acht Stunden pro Woche sollen Hebräisch und jüdische Fächer unterrichtet werden. Aber das Gymnasium sei offen auch für nichtjüdische Schüler und werde sich nicht abschotten, sagt Szentei-Heise. "Es wird sicherlich auch mal einen Weihnachtsbaum geben."