Peter Shao Zhumin ist vom chinesischen Staat nicht anerkannt

Chinesischer Bischof festgenommen

Veröffentlicht am 09.09.2016 um 12:36 Uhr – Lesedauer: 
China

Bonn ‐ Eigentlich sollte er die chinesische Diözese Wenzhou übernehmen. Aber am Beispiel Peter Shao Zhumins zeigte der chinesische Staat erneut, wir hart er gegen vermeintliche Gegner vorgeht.

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Der Bischofskoadjutor der chinesischen Diözese Wenzhou ist nach Medienberichten festgenommen worden. Wie englischsprachige katholische Medien am Freitag berichtet, wurde Peter Shao Zhumin verhaftet, um zu verhindern, dass er nach dem Tod von Bischof Vincent Zhu Weifang  die Leitung der Diözese übernimmt.  Während Vincent Zhu Weifang sowohl vom Vatikan als auch von der chinesischen Führung anerkannt war, ist Peter Shao Zhumin von den chinesischen Behörden nicht bestätigt.

Kirche ist gespalten

Die chinesische Regierung will die Kirche kontrollieren: Neben einer staatlich kontrollierten "Patriotischen Vereinigung" gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst. Auch die Gläubigen der Diözese Wenzhou spalten sich in zwei Teile. Nach den Berichten, die sich auf die Nachrichtenagentur AsiaNews berufen, hatte der Vatikan Vincent Zhu Weifang zum Bischof und Peter Shao Zhumin zum Bischofskoadjutor  ernannt, um beide Gruppen miteinander auszusöhnen. Ein Bischofskoadjutor ist ein mit besonderen Rechten ausgestatteter Weihbischof, der nach Kirchenrecht automatisch Nachfolger des amtierenden Bischofs wird.

Laut AsiaNews soll Bischof Peter Shao Zhumin "auf eine Reise" in den Nordwesten Chinas gebracht worden sein. Der Kanzler der Diözese, ein Mitglied der Diözesanverwaltung, sei in eine andere Provinz im Südwesten Chinas gebracht, ein anderer Priester in einem Hotel festgehalten worden.

Rund 120.000 Katholiken

Die Polizei soll laut Asia-News außerdem die Anzahl der Besucher der anstehenden Beerdigung des Bischofs auf 400 begrenzt haben, jeder müsse sich zuvor eine Erlaubnis abholen. In der Diözese Wenzhou leben rund 120.000 Katholiken. Wegen seiner vielen Gebetshäuser wird das Gebiet auch "Das Jerusalem Chinas" genannt. Die lokale Regierung soll in den vergangenen Jahren gegen religiöse Symbole wie Kirchen und Kreuze vorgegangen sein.  (gho)

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