Schönborn: Europa verspielt sein christliches Erbe
Der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn warnt vor einem Niedergang des Christentums in Europa. Der Kontinent sei "drauf und dran, sein christliches Erbe zu verspielen", sagte der Kardinal laut einem Bericht der Erzdiözese Wien bereits am vergangenen Sonntag.
In seiner Predigt anlässlich "Mariä Namen" in Wien erinnerte er an den Ursprung des Festes, der wieder an Aktualität gewinne. Das Fest war nach der Rettung der österreichischen Hauptstadt vor einem Angriff der Osmanen im 17. Jahrhundert eingeführt worden. Auch heute stelle die Lauheit vieler Europäer eine Bedrohung für das christliche Europa dar: "Wird es eine islamische Eroberung Europas geben? Viele Muslime wünschen das, und sagen: Europa ist am Ende", gab der Kardinal zu bedenken.
Der Rückgang des Christlichen in Europa sei bereits zu spüren, so Schönborn. Die Menschen sollten in dieser Situation auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen. "Gott hab Erbarmen mit Europa und mit deinem Volk, das in Gefahr ist, das christliche Erbe zu verspielen", betete der Kardinal.
Friedensgebet für den Nahen Osten
Der Gottesdienst mit Schönborn im Wiener Stephansdom war Teil der zweitägigen Maria-Namen-Feier des "Rosenkranz-Sühnekreuzzugs". Die internationale Gebetsgemeinschaft für den Frieden wurde im Jahr 1947 von einem Wiener Franziskaner gegründet. Im Mittelpunkt der diesjährigen Feier stand das Gebet um den Frieden in den biblischen Ländern des Nahen Ostens. Schönborn erinnerte daran, dass am Montag der seit drei Jahren ausgehandelte Frieden in Syrien in Kraft treten sollte. (kim)
14.09., 19.22 Uhr: Zweiter Absatz korrigiert (Lauheit der Europäer stellt Bedrohung dar)