Franziskus nennt Jacques Hamel einen Seligen
Papst Franziskus hat den von Islamisten ermordeten französischen Priester Jacques Hamel als "Seligen" bezeichnet, der auch verehrt werden darf. Laut italienischen Medien ermunterte er nach einer Messe für Hamel am Mittwoch den Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, ein Foto des Getöteten in der Kirche aufzustellen, da dieser "bereits selig" sei.
Persönliche Erlaubnis des Papstes
Der Papst habe zu ihm gesagt: ",Du darfst ruhig ein Bild von Pater Hamel in der Kirche aufhängen. Denn er ist jetzt ein Seliger. Und wenn dir jemand sagt, dass du das nicht tun darfst, dann antworte ihm, dass dir der Papst persönlich Erlaubnis gegeben hat.´ Lebrun fügte hinzu, er selbst habe den Papst nicht um eine solche Erlaubnis gebeten. Franziskus hatte am Mittwoch in seiner Hauskapelle gemeinsam mit französischen Pilgern und Lebrun eine Gedenkmesse für Hamel gefeiert.
Einer formalen Seligsprechung, mit der die offizielle Verehrung eines Verstorbenen in den katholischen Kirchen einer bestimmten Region oder einer Gemeinschaft erlaubt wird, geht in der Regel ein mehrjähriges kirchliches Verfahren voraus.
Franziskus hatte den 85-jährigen Hamel in seiner Predigt zunächst als Märtyrer bezeichnet und ergänzt: "Und die Märtyrer sind Selige - wir müssen ihn bitten, dass er uns Sanftmut, Brüderlichkeit, Frieden schenkt, aber auch den Mut, die Wahrheit zu sagen: Töten im Namen Gottes ist satanisch."
"Islamischer Staat" reklamiert Tat für sich
Zwei Männer hatten dem 85-jährigen Hamel während eines Gottesdienstes in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray am 26. Juli die Kehle durchgeschnitten. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamierte die Tat für sich. (KNA)
14.09.2016, 15.00 Uhr: ergänzt um Zitat gegenüber Radio Vatikan