Priester wird für Kampf gegen Mafia geehrt
Don Luigi Ciotti (71), italienischer Priester und Gründer der Anti-Mafia-Vereinigung "Libera", erhält den Mietek Pemper Preis der Universität Augsburg für Versöhnung und Völkerverständigung. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird dem katholischen Geistlichen am 20. Oktober im Augsburger Rathaus überreicht, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Ciotti sei es gelungen, "aus Widerstand gegen Gewalt, Repression und Korruption ein Werkzeug für Versöhnung zu machen", so die Jury. Er habe sich den Kampf gegen die Mafia zur Lebensaufgabe gemacht und gelte als am meisten gefährdeter Geistlicher Italiens.
Das größte Anti-Mafia-Netzwerk
Die "Libera" ist der Mitteilung zufolge heute mit mehr als 1.300 Vereinen und Bürgerinitiativen das größte Anti-Mafia-Netzwerk Italiens. Sie betreibt rund 450 vom Staat beschlagnahmte Mafia-Güter, die als landwirtschaftliche Betriebe von ehemaligen Kriminellen, Drogenabhängigen, Arbeitslosen und Mafia-Aussteigern ökologisch bewirtschaftet werden. Ihre Produkte werden unter dem Label "Geschmack der Freiheit" verkauft.
Der seit 2007 alle zwei Jahre vergebene Preis erinnert an den 2011 verstorbenen Augsburger Ehrenbürger Mietek Pemper. Als Vertrauter von Oskar Schindler half Pemper in Krakau in der Nazizeit mit, mehr als 1.100 Juden vor der Ermordung zu bewahren. Der deutsch-polnische KZ-Überlebende wohnte von 1958 bis zu seinem Tod in Augsburg. (KNA/jhe)
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