Vatikan verteidigt eigene Entscheidung

Vatikan verteidigt Eröffnung von Fast-Food-Filiale

Veröffentlicht am 15.10.2016 um 13:30 Uhr – Lesedauer: 
Produkte der Fast-Food-Kette Mc Donald's.
Bild: © dpa/R4200
Vatikan

Rom ‐ Die vatikanische Immobilienverwaltung weist die Kritik am geplanten Fast-Food-Restaurant unweit des Vatikanstaats zurück. Eine beteiligte Partei hält sich jedoch weiterhin aus der Debatte heraus.

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Die geplante Eröffnung einer McDonald's-Filiale am Vatikan sorgt offenbar in höchsten kirchlichen Kreisen für Streit. Erstmals kritisierte nun ein Kurienkardinal öffentlich die Entscheidung des Vatikan, das Ladenlokal an die amerikanische Fast-Food-Kette zu vermieten.

Man biete Pilgern und Touristen damit Speisen an, die nach Ansicht von "nicht wenigen Medizinern und Ernährungswissenschaftern keine Garantien für die Gesundheit der Konsumenten" böten und "qualitativ meilenweit von der traditionellen römischen Küche entfernt" seien, sagte der pensionierte italienische Kurienkardinal Elio Sgreccia in einem Interview der Tageszeitung "La Repubblica" (Samstag).

Immobilienverwalter: Keine Beschwerden an Papst bekannt

Der zuständige Leiter der vatikanischen Immobilienverwaltung, Kardinal Domenico Calcagno, verteidigte unterdessen die Vermietung an McDonald's. Er könne darin nichts Negatives sehen. Alles sei nach Recht und Gesetz verlaufen. Über Beschwerden an den Papst wisse er nichts.

Die vatikanische Immobilienverwaltung Apsa ist Eigentümer des Gebäudes, in dessen Erdgeschoss die Mc-Donald's-Filiale im Frühjahr kommen soll. Der Palazzo liegt rund 100 Meter vom Vatikanstaat entfernt. In dem Haus wohnen auch mehrere Kardinäle. Einer von ihnen soll nach italienischen Medienberichten einen Beschwerdebrief an den Papst geschrieben haben. Laut "La Repubblica" soll der Vatikan für das 538 Quadratmeter große Ladenlokal monatlich 30.000 Euro Miete erhalten. McDonald's selbst äußerte sich bislang nicht dazu. (KNA)

Linktipp: Medien: Kardinal beschwert sich beim Papst

Der Vatikan hat für eines seiner Häuser beim Petersplatz einen prominenten Mieter angeworben. Offenbar zum Missfallen der Bewohner. Einer der Kurienkardinäle soll sich nun direkt an Franziskus gewandt haben.