Dieser legt Treueeid ab
Der neu ernannte Aachener Bischof Helmut Dieser (54) hat am Donnerstag seinen Treueeid gegenüber dem Staat geleistet. Bei dem Termin nahm die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft (SPD), in der Düsseldorfer Staatskanzlei Diesers Eid entgegen und er wurde gemäß den staatskirchenrechtlichen Regelungen als neuer Bischof auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung vereidigt. Am 12. November führt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki den bisherigen Trierer Weihbischof in sein neues Amt in Aachen ein. Auch Kraft wird an der Feier teilnehmen.
Dieser: Kirche steht für das Lebensrecht ein
"Als Kirche bekennen wir uns zu Demokratie und Rechtsstaat", sagte Dieser bei der Zeremonie. Die Kirche stehe ein "für die Würde und das Lebensrecht eines jeden Menschen, insbesondere für die, deren Lebenssituation krisenhaft oder gefährdet ist". Sie lehne jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung ab. "Zudem haben wir großen Respekt vor allen Frauen und Männern, die aus lauteren Absichten politische Verantwortung für unseren Staat, für unser Gemeinwohl und für die Menschen in unserem Land übernehmen", sagte Dieser. "Deshalb verspreche ich Ihnen an dieser Stelle, für alle, die uns regieren, und für das Gemeinwohl unserer Gesellschaft persönlich und in unseren katholischen Gottesdiensten auch öffentlich immer wieder zu beten."
Kraft erklärte, der Treueeid bekräftige "die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Staat für die Menschen in unserem Land". Die Kirchen wie auch die anderen Religionsgemeinschaften seien wichtige Partner, um bestehende Aufgaben und Herausforderungen zu meistern. "Die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge, für die sich gerade die Kirchen besonders engagieren, ist hierfür ein eindrückliches Beispiel", so die Regierungschefin. Sie wünschte dem Bischof "viel Kraft und viel Freude" für sein neues Amt.
Dieser war fünf Jahre als Weihbischof in Trier tätig. Papst Franziskus ernannte den gebürtigen Neuwieder am 23. September zum Aachener Bischof. Er folgt auf Heinrich Mussinghoff, der im Dezember 2015 mit 75 Jahren in den Ruhestand trat. (KNA)