Papst lobt Beerdigungen als Akt der Barmherzigkeit

Papst fordert würdige Bestattungen auch im Krieg

Veröffentlicht am 30.11.2016 um 16:00 Uhr – Lesedauer: 
Glaube

Vatikanstadt ‐ Die Toten zu bestatten ist für Christen mehr als nur ein pietätvoller Akt, sagt Papst Franziskus. Besonderen Dank empfindet er daher für Gläubige, die für die Toten ihr eigenes Leben riskieren.

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Papst Franziskus hat Menschen gewürdigt, die in Kriegsgebieten unter Einsatz ihres Lebens Tote beerdigen. "Auch heute gibt es Leute, die ihr Leben riskieren, um die armen Opfer von Kriegen zu bestatten", sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. In einigen Kriegsgebieten, die Tag und Nacht unter Bombardierungen litten sei dies "traurige Aktualität". Franziskus verwies darauf, dass die Bestattung von Toten zu den sogenannten leiblichen Werken der Barmherzigkeit gehöre.

Die Beerdigung ihrer Verstorbenen sei für Christen nicht nur ein Akt der Pietät, sondern auch ein Akt des Glaubens, sagte der Papst weiter. Sie sei ein Zeichen der Anerkennung für die Toten und des Dankes an Gott, "dafür, dass er uns diese Menschen, ihre Liebe und Freundschaft geschenkt hat". Zugleich rief er zum Gebet für die Verstorbenen auf. Darin drücke sich die Hoffnung auf die Auferstehung aus.

Nicht minder wichtig seien jedoch auch Gebete für die Lebenden, sagte der Papst weiter. Als Beispiele nannte er Eltern, die für ihre Kinder beten, oder Gebete für Kranke. Franziskus empfahl zudem Dankgebete im Alltag: "Wenn wir gute Nachrichten erhalten über einen Freund, einen Verwandten, einen Kollegen: Danke, Herr, für diese gute Sache! Auch das ist für die anderen beten." Es gelte, das Herz für den Heiligen Geist zu öffnen, "damit er in uns, mit uns und für uns betet".

Franziskus erläutert die Werke der Barmherzigkeit

Papst Franziskus beendete damit seine Erläuterungen zu den Werken der Barmherzigkeit, die er im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit begonnen hatte. Der Katechismus der katholischen Kirche unterscheidet leibliche und geistliche Werke der Barmherzigkeit. Die leiblichen sind: Hungrige speisen, Durstigen zu trinken zu geben, Nackte bekleiden, Fremde und Obdachlose aufnehmen, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und die Toten begraben.

Hinzu kommen die Werke der geistlichen Barmherzigkeit: Unwissende lehren, Zweifelnde beraten, Trauernde trösten, Sünder zurechtweisen, Beleidigern verzeihen, Lästige geduldig ertragen, für die Lebenden und Verstorbenen beten. Diesen sieben fügte Franziskus im September als achtes Werk das Engagement für die Schöpfung hinzu. (KNA)