Wiesemann plant Handreichung für Wiederverheiratete
Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat für die pfälzische Diözese eine Handreichung zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen angekündigt. Für Wiesemann hat Papst Franziskus mit Blick auf den Kommunionempfang Geschiedener "einen Weg zur Einzelfallentscheidung nach entsprechender Begleitung durch einen Seelsorger eröffnet".
Wiesemann: Papst hat die Lehre nicht ausgesetzt
Wiesemann bezog sich im "Mannheimer Morgen" (Samstag) auf das päpstliche Schreiben "Amoris laetitia" zu Ehe und Familie. Er betonte, der Papst habe darin nicht die Lehre der Kirche außer Kraft gesetzt, "sagt aber, dass man jeden Fall für sich betrachten muss." Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hatte vor wenigen Tagen im "Konradsblatt" erklärt, er erwarte ein Schreiben der deutschen Bischöfe zu dem Thema. Die Bischofskonferenz wolle die Ausführungen des Papstes aufgreifen und konkretisieren.
Weiter würdigte Wiesemann das Kirchenoberhaupt, das am Samstag 80 wird, als begeisternd: "Er spricht ganz oft von der Freude und der großen Anziehungskraft des Glaubens. Der Papst will nicht durch Verbote regulieren, sondern er fasziniert die Menschen." Im direkten Kontakt erlebt Wiesemann nach eigenem Bekunden den Papst "als unkompliziert und auf Augenhöhe". Als bislang wichtigsten Anstoß bezeichnete der Vorsitzende der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz, "die Freude am Evangelium und am Glauben wiederzugewinnen". Wörtlich: "Benedikt war der große Theologe auf dem Papststuhl, Franziskus ist der Seelsorger, der in der Kirche ein Feldlazarett für alle Beladenen und Verwundeten sieht." (KNA)