Italien schließt Flüchtlingsabkommen mit Kirche
Die katholische Kirche hat mit Italien ein Abkommen über neue humanitäre Korridore für Flüchtlinge geschlossen. Das am Donnerstag in Rom unterzeichnete Einvernehmensprotokoll sieht vor, dass in den kommenden Monaten 500 Menschen aus den Konfliktgebieten in Eritrea, Somalia und Südsudan nach Italien einreisen dürfen.
Der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Bischof Nunzio Galantino, erklärte, die Hilfe werde aus Zuwendungen der staatlichen Kirchen- und Kultursteuer finanziert. Einzelne Diözesen kümmerten sich um die gesellschaftliche Integration.
Synergie zwischen Staat und Zivilgesellschaft
Galantino sagte weiter, das Abkommen ermögliche eine "legale und sichere Einreise für Frauen, Männer und Kinder, die seit Jahren in äthiopischen Flüchtlingslagern unter sehr schwierigen materiellen und existenziellen Bedingungen leben". Zu häufig würden die Opfer der Schiffbrüche im Mittelmeer nur betrauert, ohne dass man den Mut habe, die Dinge zu ändern.
Der Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, nannte die "Synergie zwischen Staat und Zivilgesellschaft" in diesem Projekt vorbildhaft für andere Staaten. Europa stehe unter der Versuchung von "Mauern als Ausweg, um die eigenen Probleme zu lösen".
Wie die Bischofskonferenz unter Berufung auf Zahlen der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR angab, nimmt Äthiopien unter allen afrikanischen Ländern derzeit am meisten Flüchtlinge auf. Grund ist unter anderem der 2013 ausgebrochene Bürgerkrieg im Südsudan. (KNA)