Kurienkardinal Kurt Koch über das Reformationsgedenken

"Wir haben allen Grund, Buße zu tun"

Veröffentlicht am 17.01.2017 um 16:50 Uhr – Lesedauer: 
Ökumene

München ‐ Mit Blick auf das Reformationsgedenken erinnert Kurienkardinal Kurt Koch auch an die negative Folgen der Reformation. Er macht deshalb einen Vorschlag, worum es im Gedenkjahr gehen sollte.

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Der Schweizer Kurienkardinal und vatikanische "Ökumene-Minister" Kurt Koch hat an die Konfessionskriege erinnert und gefordert, dass das Reformationsgedenkjahr sich vom Thema Versöhnung leiten lasse. Die Reformation habe nicht nur die Wiederentdeckung des Evangeliums von der Rechtfertigung des Menschen durch Gnade und Glaube geschenkt, schreibt Koch in einem Gastbeitrag für die Kirchenseite des Erzbistums München und Freising mk-online.de. Weil die Reform der Kirche damals nicht gelungen ist, sei es zur Spaltung gekommen.

Koch: Es geht um Versöhnung und Liebe

Im Anschluss hätten sich im 16. und 17. Jahrhundert Katholiken und Lutheraner bis aufs Blut bekämpft, vor allem im Dreißigjährigen Krieg. "Angesichts dieser tragischen Geschichte, in der der eine Leib Christi verwundet worden ist und Christen im Namen der Religion Gewalt gegeneinander ausgeübt haben, haben wir allen Grund, Schuld offen zu benennen und Buße zu tun," schreibt der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Barmherzigkeit und Versöhnung müssten die Leitperspektiven des ökumenischen Weges insbesondere im Jahr des Reformationsgedenkens sein.

Koch erinnerte in dem Zusammenhang an das Motto der am Mittwoch beginnenden Gebetswoche für die Einheit der Christen "Versöhnung – die Liebe Christi drängt uns". Versöhnung sei ein Geschenk Gottes und Liebe "das innerste Herz allen ökumenischen Bemühens". Wenn Christen das Reformationsgedenken "im Licht des Evangeliums der Versöhnung und von der Liebe Christi gedrängt begehen, wird 2017 ein ökumenisch fruchtbares Jahr werden", so der Kurienkardinal. (luk)