Von Luthers Thesenanschlag bis zu Papst Benedikt XVI.

Kirchengeschichte der Neuzeit

Veröffentlicht am 01.09.2013 um 00:01 Uhr – Von Steffen Zimmermann – Lesedauer: 
Kirchengeschichte der Neuzeit
Bild: © KNA
Chronologie

Bonn ‐ Große Kirchenmänner: Von Martin Luthers Thesen 1517 und der Reformation bis zur Wahl Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005.

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1517: Martin Luther (1483-1546) veröffentlicht in Wittenberg 95 Thesen zum Ablasshandel (31. Oktober). Damit beginnt die Reformation, die zur Bildung eigenständiger evangelischer Kirchen und zur religiösen Spaltung Deutschlands und Europas führt.

1521/22: Luther, von Kaiser Karl V. (1519-1556) mit der Reichsacht belegt, übersetzt in seinem Versteck auf der Wartburg das Neue Testament erstmals ins Deutsche.

1534: Ignatius von Loyola (1491-1556) gründet den Jesuitenorden.

1545-1563: Auf dem Konzil von Trient (Tridentinum) versucht die katholische Kirche, die durch die Reformation ausgelöste konfessionelle Spaltung rückgängig zu machen (Gegenreformation). Zwar gelingt dies nicht, allerdings bewirkt das Konzil eine Selbsterneuerung der katholischen Kirche.

1555: Der so genannte "Augsburger Religionsfriede" beendet die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Lutheranern. Unter dem Motto "Cuius regio, eius religio" ("Wessen Land, dessen Religion") wird beschlossen, dass in jedem Territorium nur jeweils eine Religion herrschen soll. Diese Regelung zementiert die konfessionelle Spaltung.

1618-1648: Der Dreißigjährige Krieg, der auch ein Religionskrieg ist, erschüttert Europa. Die Auseinandersetzung wird erst mit dem Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück beendet.

1803: Mit dem Reichsdeputationshauptschluss beginnt die Säkularisation der kirchlichen Besitztümer in Deutschland. Insgesamt werden vier Erzbistümer, 18 Bistümer und etwa 300 Stifte, Klöster und Abteien säkularisiert.

1854: Papst Pius IX., dessen Pontifikat (1846-1878) nach dem des Apostels Petrus das längste der Kirchengeschichte ist, verkündet das Dogma der Unbefleckten Empfängnis.

Unterzeichnung des Reichskonkordats am 20. Juli 1933 im Vatikan.
Bild: ©Bundesarchiv

Franz von Papen (2. von links) und Eugenio Pacelli (am Kopfende sitzend) unterzeichneten am 20. Juli 1933 im Vatikan das Reichskonkordat zwischen dem Vatikan und Nazi-Deutschland.

1869/70: Das Erste Vatikanische Konzil formuliert den Anspruch auf das päpstliche Primat in der Gerichtsbarkeit sowie das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes.

1871: Das italienische Militär marschiert im Kirchenstaat ein, entmachtet den Papst und erklärt Rom zur Hauptstadt Italiens. Erst 1929 wird durch die so genannten "Lateranverträge" wieder ein unabhängiger Kirchenstaat (der heutige Vatikanstaat) geschaffen.

1891: Papst Leo XIII. veröffentlicht die Enzyklika "Rerum Novarum", die als erste Sozialenzyklika eines Papstes gilt.

1933: Der Vatikanstaat und das Deutsche Reich unterzeichnen das Reichskonkordat (20. Juli). Der Vertrag sichert den Katholiken die Freiheit des Bekenntnisses und die öffentliche Ausübung ihrer Religion zu, wertet gleichzeitig aber auch das Hitler-Regime auf.

1937: Papst Pius XI. veröffentlicht seine Enzyklika "Mit brennender Sorge" (21. März). Darin beklagt er die Situation der katholischen Kirche im Dritten Reich sowie den Nationalismus und Rassenwahn des Hitler-Regimes.

1962-1965: Das von Papst Johannes XXIII. (1958-1963) initiierte Zweite Vatikanische Konzil führt zu einer umfassenden Erneuerung der katholischen Kirche.

1978: Der polnische Kardinal Karol Wojtyla wird zum ersten nichtitalienischen Papst seit 455 Jahren gewählt und gibt sich den Namen Johannes Paul II. (1978-2005).

2005: Nach dem Tod von Johannes Paul II. (2. April) wählen die Kardinäle den deutschen Kardinal Joseph Ratzinger zum neuen Papst Benedikt XVI. (19. April).

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Von Steffen Zimmermann