Beratung über Nachfolge von Echevarria hat begonnen

Opus Dei wählt neuen Leiter

Veröffentlicht am 21.01.2017 um 18:12 Uhr – Lesedauer: 
Fernando Ocariz, Generalvikar von Opus Dei, spricht.
Bild: © KNA
Laien

Rom ‐ Die Beratungen des Opus Dei über die Nachfolge von Javier Echevarria haben in Rom begonnen. Der Leiter war im Dezember verstorben. Doch nicht alle Mitglieder dürfen wählen.

  • Teilen:

Das Opus Dei wählt einen neuen Leiter. Am Samstag begannen in Rom die Beratungen über die Nachfolge des im Dezember mit 84 Jahren verstorbenen Spaniers Javier Echevarria. Zunächst trat das zentrale Leitungsgremium des weiblichen Zweigs der katholischen Gemeinschaft zusammen. 38 Frauen aus 24 Ländern können einen oder mehrere Kandidaten vorschlagen; selbst wahlberechtigt sind sie nicht.

Der eigentliche Wahlprozess beginnt am Montag. Stimmberechtigt sind 156 Priester und männliche Laien, die zum sogenannten Wahlkongress versammelt sind. Als aussichtsreichste Kandidaten für die Nachfolge Echevarrias gelten der Spanier Fernando Ocariz (72, im Bild), Auxiliarvikar und Übergangsleiter des Opus Dei, sowie der Argentinier Mariano Fazio (56), der Opus-Dei-Generalvikar. Der aus Buenos Aires stammende Fazio kennt den heutigen Papst aus dessen Zeit als Erzbischof der argentinischen Hauptstadt persönlich.

Linktipp: Das Opus Dei trauert

Obwohl Johannes Paul II. das Opus Dei als Personalprälatur anerkannte, werfen Kritiker dem Werk sektenhafte Strukturen vor. Jetzt ist der Leiter, Bischof Javier Echevarria gestorben. (Artikel von Dezember 2016)

Das Amt des Prälaten ist Priestern vorbehalten, die mindestens 40 Jahre alt sind und selbst dem Wahlkongress angehören. Sie müssen zudem seit mindestens zehn Jahren Mitglied des Opus Dei sein, davon mindestens fünf als Priester. Derzeit erfüllen 94 Kandidaten aus 45 Ländern diese Voraussetzungen. Gewählt ist, wer bis zum vierten Wahlgang eine Zweidrittelmehrheit bekommt; danach reicht eine absolute Mehrheit. Papst Franziskus muss den Gewählten bestätigen.

Ähnlich wie ein Bistum organisiert

Das Opus Dei ist seit 1982 eine sogenannte Personalprälatur. Damit ist die Gemeinschaft hierarchisch ähnlich organisiert wie ein Bistum, jedoch nicht an ein bestimmtes Territorium gebunden. Der Prälat an ihrer Spitze hat die Rolle eines Bischofs. Der verstorbene Echevarria war der zweite Nachfolger des Opus-Dei-Gründers Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975), dessen Privatsekretär er viele Jahre war. Das 1928 gegründete Opus Dei zählt nach eigenen Angaben weltweit rund 92.600 Laien sowie 2.083 Priester. (KNA)