72-jähriger Spanier folgt auf verstorbenen Javier Echevarria

Fernando Ocariz wird neuer Leiter des Opus Dei

Veröffentlicht am 24.01.2017 um 08:47 Uhr – Lesedauer: 
Fernando Ocariz, Generalvikar von Opus Dei, spricht.
Bild: © KNA
Vatikan

Rom ‐ Der Wahlkongress des Opus Dei hat am Montagabend den Spanier Fernando Ocariz Brana zu seinem neuen Leiter gewählt. Der 72-Jährige war im Vorfeld als einer der Favoriten für den Posten gehandelt worden.

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Das Opus Dei hat einen neuen Leiter: Der Wahlkongress der katholischen Gemeinschaft wählte am Montagabend in Rom den Spanier Fernando Ocariz Brana zum Nachfolger des im Dezember verstorbenen Spaniers Javier Echevarria. Papst Franziskus habe die Wahl bestätigt, wie verschiedene Medien am Dienstagmorgen berichteten. Der 72-jährige Ocariz, bislang Auxiliarvikar und Übergangsleiter des Opus Dei, war im Vorfeld als einer der Favoriten für den Posten gehandelt worden.

Ocariz ist der dritte Nachfolger des spanischen Opus-Dei-Gründers Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975). Er kam 1994 als Generalvikar in die Leitung der Organisation. Das 1928 gegründete Opus Dei zählt nach eigenen Angaben weltweit rund 92.600 Laien sowie 2.083 Priester. Ocariz, 1944 in Paris geboren, wurde 1971 zum Priester ordiniert und ist promovierter Theologe. Er gehört zu den Mitbegründern der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz und war bereits als in verschiedenen Beratungsfunktionen für die Kurie tätig.

Auch Kardinal Reinhard Marx gratuliert

Der deutsche Regionalvikar des Opus dei, Christoph Bockamp, lobte den neuen Prälaten in einer ersten Wortmeldung als "liebenswürdigen, bescheidenen und humorvollen Menschen". Da Ocariz nicht nur ein renommierter Theologe, sondern auch studierte Physiker sei, sei er in der Lage, "Antworten auf die Gottesfrage in unserer hochtechnisierten Welt zu geben". Genau darin wolle der Prälat, aber auch das Opus Dei in der ganzen Welt Papst Franziskus unterstützen. Es gehe darum, jedem Menschen mit all seinen Sehnsüchten und Verletzungen in Liebe zur Seite stehen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gratulierte Ocariz in einem persönlichen Schreiben zu "dieser neuen, verantwortungsvollen und wichtigen Aufgabe". Ocariz sei für seine seelsorgliche und wissenschaftliche Kompetenz bekannt. Mit großer Umsicht habe er das Opus dei bereits nach dem Tod seines Vorgängers geleitet. Für die neue Aufgabe werde Marx den neuen Prälaten im Gebet begleiten.

Seit 1982 ist das Opus Dei (Werk Gottes) eine sogenannte Personalprälatur. Geleitet wird es von einem sogenannten Prälaten. Damit ist die Gemeinschaft hierarchisch ähnlich organisiert wie ein Bistum, jedoch nicht an ein bestimmtes Territorium gebunden. Der Prälat hat die Rolle eines Bischofs. Ocariz ist der dritte Nachfolger des spanischen Opus-Dei-Gründers Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975). Das Amt des Prälaten ist Priestern vorbehalten, die mindestens 40 Jahre alt sind und selbst dem Wahlkongress angehören. Sie müssen zudem seit mindestens zehn Jahren Mitglied des Opus Dei sein, davon mindestens fünf als Priester. (bod/KNA)

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Linktipp: So wählt das Opus Dei seinen Prälaten

Opus Dei sucht einen Nachfolger für den verstorbenen Echevarría. Katholisch.de erklärt, welche Voraussetzungen der neue Prälat mitbringen muss und welche Rolle den weiblichen Mitgliedern bei der Wahl zufällt.