Gesellschaftliche Bedeutung soll unterstrichen werden

Neues Online-Portal für Kirchenmusik

Veröffentlicht am 07.02.2017 um 11:52 Uhr – Lesedauer: 
Kirchenmusik

Bonn ‐ Sie dient nicht nur der Verkündigung, sondern ist auch Teil der Kultur: die Kirchenmusik. Das Deutsche Musikinformationszentrum möchte ihrer Bedeutung nun mit einem eigenen Internetportal Rechnung tragen.

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Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) startet ein neues Online-Portal zur Kirchenmusik. Es solle umfassend und systematisch über die aktuelle Situation des kirchenmusikalischen Lebens in Deutschland informieren, teilte der Deutsche Musikrat am Dienstag in Bonn mit. Das MIZ ist eine Einrichtung des Musikrats. Über die Kirchenmusik in der evangelischen und katholischen Kirche hinaus werde auch die Musik in anderen Glaubensgemeinschaften in den Blick genommen.

"Kirchenmusik ist nicht nur Teil der kirchlichen Verkündigung, sie prägt darüber hinaus unsere Bildungs- und Kulturlandschaft", sagte der Präsident des Deutschen Musikrats, Martin Maria Krüger. Mit dem neuen Angebot verfolge das MIZ das Ziel, die Musik und die Musikpraxis der großen in Deutschland vertretenen Religionen in ihrer gesamten Bandbreite abzubilden und ihre gesellschaftliche Bedeutung zu unterstreichen. Fachbeiträge sollen einzelne Themengebiete beschreiben, aktuelle statistische Daten eine umfassende Bestandsaufnahme ermöglichen.

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Über 400.000 Chorsänger gehören dem nach ihr benannten Verband an, obwohl ihr Bezug zur Königin der Instrumente auf einem Übersetzungsfehler basiert. Wer war Cäcilia? (Artikel vom Februar 2015)

MIZ-Leiter Stephan Schulmeistrat erklärte, das Interesse an der Musik anderer Religionen steige zunehmend. Daher sei es ein besonderes Anliegen des MIZ, den Blick über den traditionellen Themenkreis der Kirchenmusik hinaus zu weiten und auch die Musik anderer Glaubensgemeinschaften zu beleuchten. "Durch die Einbeziehung der Musik in den orthodoxen Kirchen, im Judentum und im Islam trägt das neue Informationsportal der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation Rechnung."

Derzeit engagieren sich nach Angaben des MIZ in der evangelischen und katholischen Kirche über 900.000 Amateurmusizierende, die in rund 36.000 vokalen und 15.000 instrumentalen Ensembles aktiv sind. Mehr als 3.300 Kantorenstellen in Deutschland, darunter etwa 1.900 in der evangelischen und rund 1.400 in der katholischen Kirche, sind demnach aktuell mit professionellen Musikern in Voll- oder Teilzeit besetzt. Dennoch seien schätzungsweise nur 10 Prozent der Kirchenmusiker in Deutschland hauptamtlich tätig. (KNA)