Heiliger Stuhl verzeichnet Millionenverluste
Der Heilige Stuhl hat im Jahr 2015 12,4 Millionen Euro Verlust gemacht. Das geht aus dem Jahresabschluss hervor, den der Vatikan am Samstag vorstellte. Die Veröffentlichung des Berichts war im vergangenen Sommer auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Laut dem Bericht hatten Personalkosten den größten Teil der Ausgaben ausgemacht. Zu den wichtigsten Einnahmequellen des Heiligen Stuhls zählten Einkünfte aus laufenden Investitionen in ungenannter Höhe. Hinzu kamen 24 Millionen Euro aus dem sogenannten Peterspfennig sowie Beiträge der Vatikanbank IOR in Höhe von 50 Millionen Euro.
Die vatikanische Staatsregierung, das Governatorat, verzeichnete laut Vatikan im gleichen Zeitraum einen Gewinn von 59,9 Millionen Euro. Dieser komme größtenteils durch Einnahmen aus dem Betrieb der Museen zustande, hieß es im Bericht weiter.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Heilige Stuhl sein Defizit nahezu halbieren. Der Überschuss des Vatikanstaates ging von 63,5 Millionen im Jahr 2014 leicht zurück. Die Gesamthöhe der beiden Haushalte teilte der Vatikan wie in den Vorjahren nicht mit.
Umsetzung der neuen Finanzpolitik kommt gut voran
Der Jahresabschluss 2015 bilde den ersten Teil von Finanzinformationen nach den im vergangenen Jahr von Papst Franziskus erlassenen Richtlinien, so der Vatikan. Die vollständige Umsetzung des neuen Regelwerks komme gut voran, könne aber erst in einigen Jahren abgeschlossen werden, hieß es aus dem Wirtschaftssekretariat. Einer Empfehlung seines Wirtschaftsrates folgend, habe Papst Franziskus den Bericht zuvor zur Kenntnis genommen.
Wichtige Fortschritte bei der Wirtschaftsreform seien zudem im Bereich der Haushaltsplanung gemacht worden, erklärte der Vatikan. So habe der Wirtschaftsrat, erstmals vor Beginn des Kalenderjahres, den Haushalt für das Jahr 2017 zur Kenntnis genommen und genehmigt. Dadurch würde eine bessere Kontrolle der Ausgaben ermöglicht. (kim/KNA)