Clemens Pickel übernimmt Amt vom Moskauer Erzbischof

Deutscher neuer Vorsitzender der russischen Bischöfe

Veröffentlicht am 22.03.2017 um 11:10 Uhr – Lesedauer: 
Russland

Moskau ‐ Die katholische Bischofskonferenz Russlands hat einen neuen Vorsitzenden: den deutschen Clemens Pickel. Sein eigenes Bistum ist so groß wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal zusammen.

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Clemens Pickel (55), aus Sachsen stammender Bischof im südwestrussischen Saratow, ist neuer Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz Russlands. Laut Kirchenangaben wurde er bei der Vollversammlung in Sotschi zum Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden, dem Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi (56), gewählt. Der Italiener leitete die Bischofskonferenz seit 2011 und konnte gemäß den Statuten nach zwei je dreijährigen Amtszeiten nicht erneut gewählt werden.

Pickel ist seit 2002 Bischof in Saratow. Seit 2011 war er Vizevorsitzender der Bischofskonferenz. Aus Rücksicht auf die orthodoxe Kirche heißt seine Diözese "Sankt Clemens", nicht jedoch Saratow. Das Bistum ist so groß wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal zusammen. Etwa 21.500 Katholiken leben hier unter rund 45 Millionen Einwohnern.

Nur vier katholische Bistümer in Russland

1990, zwei Jahre nach seiner Priesterweihe im Bistum Dresden-Meißen, ging Pickel als Seelsorger nach Russland. 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Weihbischof für den europäischen Teil Russlands. Heute gibt es in Russland vier Bistümer und nur vier Bischöfe.

Neuer stellvertretender Leiter der Bischofskonferenz ist der russlanddeutsche Joseph Werth (64), Bischof im westsibirischen Nowosibirsk. Der gebürtige Kasache war bereits von 2005 bis 2011 Vorsitzender. Pfarrer Igor Kowalewski wurde als Generalsekretär in seinem Amt bestätigt. (KNA)