Bischöfe betonen gesundheitlichen Nutzen von Yoga

Indische Kirche: Mit Yoga keine Gotteserfahrung

Veröffentlicht am 06.04.2017 um 16:50 Uhr – Lesedauer: 
Indien

Kochi ‐ Yoga ist in der westlichen Welt sehr beliebt, doch es hat seinen Ursprung in Indien. Dort haben christliche Bischöfe nun Yoga kritisiert: Die hinduistischen Körperhaltungen führten nicht zu Gott.

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Die syro-malabarische Kirche hat eine unbedachte Ausübung von Yoga durch Christen kritisiert. Yoga sei "kein Mittel zur Erfahrung des Göttlichen", heißt es in einem Schreiben der Bischofssynode der indischen Kirche an ihren Klerus. Dennoch bezeichnete der Vorsitzende der Synode, Kardinal George Alencherry, im Brief die Praxis von Yoga "als für die physische und psychische Gesundheit förderlich", wie die katholische Nachrichtenseite "AsiaNews" am Mittwoch berichtete.

Die Bischöfe der mit Rom unierten Kirche betonten in ihrer Erklärung die bedeutende Rolle von Yoga in der indischen Gesellschaft. Es müsse von Christen jedoch "als körperliche Übung und Haltung zur Konzentration und Meditation" verstanden werden. "Der Gott, an den wir glauben, ist ein personaler Gott und niemand, zu dem man durch eine spezielle Körperhaltung gelangt", bekräftigten die Bischöfe die Position der Kirche zu diesem Thema. Jeder Gläubige solle vermeiden, "in solche Gebetsgruppen und spirituelle Bewegungen zu gelangen, die gegen den katholischen Glauben sind".

Bild: ©KNA

Kardinal George Alencherry ist seit 2011 Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly und Oberhaupt der katholischen Gläubigen des syro-malabarischen Ritus.

Im Hinduismus besitzt Yoga, das aus einer Reihe gymnastischer und Atemübungen besteht, eine spirituelle Komponente und dient zur Vereinigung mit dem Göttlichen. In Indien ist Yoga an vielen Schulen verpflichtendes Unterrichtsfach. Regelmäßig kommt es deshalb zu Konflikten zwischen Hindus und Christen. So war in der vergangenen Woche der Pastor einer Pfingstkirche inhaftiert worden, da er die hohe Präsenz von Yoga in der Gesellschaft kritisiert hatte. Seiner Ansicht nach werbe Yoga "gewaltsam für einen Hindu-Lifestyle".

Die syro-malabarische Kirche ist besonders im südindischen Bundesstaat Kerala vertreten. Die Ursprünge der Kirche sollen in der Missionstätigkeit des Apostels Thomas in Indien liegen. Heute gehören ihr nahezu vier Millionen Gläubige an. (rom)

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