8 Männer sollen innerhalb von 10 Tagen die Giftspritze bekommen

Katholiken protestieren gegen Exekutions-Offensive

Veröffentlicht am 10.04.2017 um 13:02 Uhr – Lesedauer: 
Todesstrafe

Little Rock ‐ Weil die Haltbarkeit des Gifts abläuft, will der US-Bundesstaat Arkansas acht Männer innerhalb von zehn Tagen hinrichten. Die Kirche protestiert - unter anderem mit einem besonderen Gebet.

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Die Katholiken im US-Bundesstaat Arkansas stemmen sich gegen die größte in den USA geplante Exekution. Beginnend an Ostermontag (17. April) will der US-Bundesstaat innerhalb von zehn Tagen acht Männer hinrichten, bevor die Haltbarkeit eines Teils der dazu benutzten Giftmischung Ende des Monats abläuft. Bei einem der Verurteilten, dessen Strafe auf lebenslanges Gefängnis ohne Möglichkeit auf Bewährung umgewandelt werden soll, hat ein Richter die Exekution blockiert, wie CNN berichtete.

Der Bischof der Diözese Little Rock, Anthony B. Taylor, hatte bereits Anfang März an den Gouverneur von Arkansas geschrieben und um eine Aussetzung der Hinrichtungen gebeten. Obwohl sie "abscheuliche Taten" begangen hätten, behielten diese Männer die "gottgegebene Würde jedes menschlichen Lebens, die von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod respektiert und geschützt werden muss", zitiert die "Catholic News Agency" (CNA)Taylor. Der Bischof spricht sich für lebenslange Haftstrafen aus, zu denen der Staat die Möglichkeit habe. Taylor ruft alle Katholiken auf, Governeur Asa Hutchingson mit dieser Bitte zu konfrontieren und nennt dessen Kontaktdaten.

Die Benediktinerinnen des St. Scholastica Klosters beten nach Angaben der CNA seit Sonntag eine Novene, ein neun Tage dauerndes Gebet, für die Gefangenen und um ihre Begnadigung. Sie laden Katholiken dazu ein, sie bis zum 17. April bei den täglichen Gebeten zu begleiten. Zudem habe eine ökumenische Gruppe für Karfreitag eine Kundgebung vor dem Regierungssitz des Bundesstaats geplant.

In Arkansas seien 34 Personen in der Todeszelle, der Bundesstaat habe aber seit 2005 niemanden hingerichtet, schreibt CNA. Laut CNN habe bislang nur Texas acht Menschen innerhalb eines Kalendermonats hingerichtet; noch nie habe ein Staat acht Verurteilten innerhalb von zehn Tagen die Giftspritze gegeben. (luk)