Mufti fordert Exekution von Asia Bibi
Ein islamischer Kleriker fordert als Reaktion auf den Mord an einem muslimischen Studenten in Pakistan die sofortige Exekution der wegen Blasphemie zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi. Der Student sei ermordet worden, weil die Muslime das Vertrauen in die Justiz Pakistans verloren hätten, zitierte der asiatische katholische Pressedienst Ucanews den Mufti Muhammad Haneef Qureshi am Donnerstag. Wenn sich nichts ändere, seien ähnliche Vorfälle nur eine Frage der Zeit.
Der 23-jährige Student Mashal Khan war am Gründonnerstag von mehr als 20 Mitstudenten auf dem Campus der Universität in Mardan wegen angeblicher Blasphemie zu Tode geprügelt worden. Der Blasphemievorwurf stellte sich später als falsch heraus. Blasphemie gilt in Pakistan als schweres Verbrechen, das mit dem Tod bestraft werden kann.
Prominentestes Opfer ist die Christin Asia Bibi, die im November 2010 wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt wurde. Im Oktober 2014 bestätigte ein Berufungsgericht das Urteil; im Juli 2015 setzte der Oberste Gerichtshof die Todesstrafe aus und machte damit den Weg frei für die erneute Anhörung. Die Berufungsverhandlung gegen das Todesurteil wurde jedoch mehrfach verschoben, zuletzt im Oktober. Anschließend war der zuständige Richter am Obersten Gericht, Iqbal Hamid-ur-Rehman, wegen angeblicher Befangenheit zurückgetreten. Unterdessen haben mehr als eine halbe Million Menschen aus aller Welt eine Petition zur Freilassung Bibis unterzeichnet. (bod/KNA)