Imame verweigern Attentätern Totengebet
Mehr als 130 Imame und muslimische Religionsführer in Großbritannien verweigern den Attentätern der jüngsten Terroranschläge in London und Manchester das traditionelle Bestattungsgebet. Man sei "geschockt und abgestoßen" vom Verhalten der Attentäter, deren "unhaltbares Handeln, den hohen Lehren des Islam widerspricht", heißt es in einer entsprechenden Erklärung des britischen Muslimrates (MCB) vom Montagabend. Daher werde man das Totengebet Salat al-Janaaza, bei dem um Vergebung für die Taten des Verstorbenen und seinen Eintritt in das Paradies gebetet wird, für die Attentäter nicht sprechen.
Die Imame fordern andere Muslime und religiöse Autoritäten auf, ihrem Beispiel zu folgen und den Tätern das Totengebet zu verweigern. Die Unterzeichner gehören Medienberichten zufolge verschiedenen Strömungen des Islam an.
Terroristen haben weder "Legitimität noch Sympathie"
Man trauere mit den Opfern, ihren Angehörigen und weltweit allen Opfern von Terrorismus - unabhängig von ihrem Glauben, heißt es weiter. Die Terroristen versuchten vergeblich, die Gesellschaft zu spalten und genössen "weder die Legitimität noch Sympathie" der muslimischen Gemeinde. Sie seien "fehlgeleitet und weit entfernt von den Werten des muslimischen Glaubens".
Autoritäten aller Religionen verurteilten den Anschlag vom Samstagabend. Die Attentäter waren mit einem Kleinbus in eine Menschenmenge gefahren und hatten danach Bar- und Restaurantbesucher am Londoner Borough Market niedergestochen. Sieben Menschen kamen ums Leben, 47 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. (KNA)