Symbol der Terrormiliz an Kirchentür aufgehängt

Unbekannte hängen IS-Flagge an Asyl-Kirche

Veröffentlicht am 13.06.2017 um 16:34 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN
Kriminalität

Haßfurt ‐ Die Christuskirche im fränkischen Haßfurt ist weithin als "Kirchenasyl-Kirche" bekannt. Damit macht sich die Gemeinde nicht nur Freunde. Nun haben unbekannte Täter dort ein Terrorsymbol hinterlassen.

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Unbekannte haben an einer Kirche im unterfränkischen Haßfurt eine Fahne aufgehängt, die der Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nachempfunden ist. Die evangelische Kirche ist überregional bekannt, weil sie Kirchenasyl für Flüchtlinge anbietet. Die schwarze Flagge, die mit Kabelbindern am Türgriff befestigt wurde, war am Montag einem Autofahrer aufgefallen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Auf dem Banner stand in weißer Schrift das islamische Glaubensbekenntnis "Es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohammed ist der Prophet Gottes".

Die Kirche war im März dieses Jahres in die Schlagzeilen geraten, weil sie Kirchenasyl für mehrere Flüchtlinge anbietet. Damals hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen deswegen aufgenommen, die mittlerweile jedoch wieder eingestellt wurden. Die Pfarrerin reagierte verwundert. "Die hier lebenden Flüchtlinge würden nie eine solche Flagge hier hinhängen. Damit würden sie ihr eigenes Asylgesuch hochgradig gefährden", sagte Doris Otminghaus. Sie könne sich nicht erklären, wer diese Fahne aufgehängt haben könnte. Bislang habe es noch nie Drohungen gegen sie, die Kirche oder die Flüchtlinge gegeben. (dpa)

Linktipp: Pfarrer im Visier der Staatsanwaltschaften

Es schien alles geregelt zwischen Kirche und Staat beim Thema Kirchenasyl. Zuletzt ermitteln jedoch Staatsanwaltschaften in Bayern verstärkt gegen Pfarrer. Die Kirchen pochen auf die Einhaltung von Absprachen. (Artikel von März 2017)