"Das ganze Leben dreht sich um diese Mission"
Katecheten erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Kirche: Sie bereiten die Gläubigen auf den Empfang der Sakramente vor und helfen ihnen dabei, ihren Glauben zu vertiefen. Papst Franziskus erinnerte sie vor kurzem daran, dass "die Katechese keine 'Arbeit'" sei. Vielmehr "'ist' man Katechet und das ganze Leben dreht sich um diese Mission". In einer Grußbotschaft an die Teilnehmer des ersten Internationalen Symposiums über die Katechese, das derzeit in Buenos Aires stattfindet, nannte der Papst den Katecheten drei Punkte, die in der Glaubensweitergabe von großer Bedeutung seien. So bezeichnete er die Tätigkeit von Katecheten als eine "Berufung zum Dienst in der Kirche". Sie müssten ihre "vom Herrn empfangenen Talente" auch für andere einsetzen.
Ein weiterer Aspekt sei, Jesus zum Zentrum der Verkündigung zu machen: "Der Katechet geht von Christus aus und mit ihm; er ist keine Person, die auf Grundlage von eigenen Ideen und Vorlieben handelt", schrieb Franziskus. Als letzten Punkt nannte er die Gestaltungskraft. Ein Katechet sei "kreativ, er sucht verschiedene Medien und Formen, um Christus zu verkündigen". Man könne sich unterschiedlicher Wege der Verkündigung bedienen, "aber es ist wichtig, den Stil Jesu vor Augen zu haben, der sich an die Personen, die er vor sich hatte, anpasste, um ihnen die Liebe Gottes naher zu bringen."
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Die Vorbereitungen auf die Erstkommunion im nächsten Frühjahr sind vielerorts gestartet. Nun fragen sich unzählige Katecheten: Wie sag ich's den Kindern? Katholisch.de stellt zehn typische Situationen vor. (Artikel vom November 2016)Franziskus weiß als argentinischer Jesuit, wie wichtig die Katecheten für das Wirken der Kirche in Lateinamerika sind. Dort, aber auch in Afrika oder Asien, haben Katecheten oft eine tragende Rolle in ihren Gemeinden: Mit der Vorbereitung und Durchführung der Sakramentenkatechese geben sie den Glauben weiter. Nach außen prägen sie das Bild der Pfarrei – besonders in Gebieten, in denen Priester zwischen den Gemeinden Hunderte von Kilometern zurücklegen müssen. Dort feiern die Katecheten auch Wortgottesdienste und halten so das religiöse Alltagsleben aufrecht, auch wenn der zuständige Pfarrer nur zwei Mal im Jahr zur Feier der Messe vor Ort sein kann.
Franziskus: Der eigene Glaube muss gepflegt werden
Meist haben die örtlichen Diözesen oder Bischofskonferenzen eigene Einrichtungen zur Aus- und Fortbildung von Katecheten – eben weil sie so wichtig für die Kirche sind. Auch finden Katechesen nicht nur zur Vorbereitung auf die Sakramente statt, sondern zur Stärkung des Glaubens für alle Gemeindemitglieder regelmäßig während des ganzen Kirchenjahrs.
Das ist ganz im Sinn von Franziskus. Der eigene Glaube müsse gepflegt werden, "damit die Taten und Worte die Gnade, Jünger Jesu zu sein, widerspiegeln", schrieb der Papst in seinem Grußwort. Darin ging er auch auf die Volksreligiosität ein. Sie besitze ein großes "Potenzial an Frömmigkeit und Liebe". Der Bergoglio-Papst ist bekannt dafür, ein Freund der Spiritualität des einfachen Volkes zu sein. In seinem Apostolischen Schreiben "Evangelii gaudium" nannte er sie "den besten Ausgangspunkt", um Missstände in Kirche und Gesellschaft zu heilen. Die Volksfrömmigkeit ist in der Weltkirche jedoch oftmals anders ausgeprägt als in Mitteleuropa.
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Im 3. Schuljahr zur Erstkommunion und in der Pubertät zur Firmung: So läuft es in Deutschland seit vielen Jahrzehnten. Katechese-Referent Jens Ehebrecht-Zumsande hält diese Praxis für überholt. (Artikel vom Januar 2017)In Deutschland ist die Tätigkeit eines Katecheten eine andere als in Lateinamerika. Sie sind meist Gemeindemitglieder, die ehrenamtlich in der Vorbereitung auf die Sakramente mitarbeiten. Die meisten Katecheten werden von Gemeinde- und Pastoralreferenten oder Geistlichen angeleitet. Gerade in der Erstkommunionkatechese handelt es sich um die Eltern der Kommunionkinder, zur Vorbereitung auf die Firmung sind die Katecheten meist Jugendliche oder junge Erwachsene.
Bischof Zdarsa forderte bessere Ehevorbereitung
Zudem findet die Katechese in Deutschland oft nur im Vorfeld der Sakramente statt: Die Eltern werden auf die Taufe ihres Kindes vorbereitet. Die Kinder dann später auf ihre Erstkommunion und Firmung. Die meisten Paare nehmen nicht an einer Ehekatechese teil, sondern werden im Traugespräch kurz über den Sinn einer christlichen Hochzeit aufgeklärt. Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa forderte vor einigen Monaten eine bessere Ehekatechese – ebenso wie andere Bischöfe im Nachklang zum päpstlichen Schreiben "Amoris laetitia". Regelmäßige Katechesen während des Kirchenjahrs gibt es in den meisten Kirchengemeinden nicht. Bei den Weltjugendtagen gehören tägliche Glaubensvorträge jedoch zum festen Bestandteil des Programms und werden von den jugendlichen Teilnehmern gut angenommen.
Angesichts dieser Situation forderte Franziskus in seinem Grußwort Begeisterung von den Katecheten. Diese sollen sich vom Blick Jesu, "der das Herz in Flammen setzt", ansehen lassen. Der Papst wünscht sich, dass die Katecheten "Zeugnis von Jesus geben, von ihm reden und predigen". Das Gebetsleben sei dafür besonders wichtig. Der Katechet könne sich an Jesus orientieren, der sich zum Gebet zurückgezogen habe und danach zu den Menschen gegangen sei. Auch die drei Hinweise des Papstes zum Dienst des Katecheten – diese Tätigkeit mit seinem ganzen Sein zu leben, sich an Christus zu orientieren und kreativ zu sein – können eine Hilfe sein, eine gute Katechese anzubieten. Sei es in der Weltkirche oder in Deutschland.