Bundeskanzlerin über die CDU und die christliche Soziallehre

Beten ist für Merkel "private Angelegenheit"

Veröffentlicht am 29.08.2017 um 10:50 Uhr – Lesedauer: 
Politik

Berlin ‐ Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte 2016 erklärt, täglich für die Bundeskanzlerin zu beten. Ob Angela Merkel das umgekehrt auch tut?

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betet nach eigenem Bekunden nicht "konkret politisch". Dies sei "eine sehr private Angelegenheit", sagte sie im Interview der "taz" (Dienstag). Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte Anfang 2016 erklärt, er bete jeden Tag für die Kanzlerin. Auf die Frage, ob sie umgekehrt für Kretschmann bete, sagte Merkel: "Das muss ich mit Nein beantworten." Sie schätze Kretschmann "unabhängig davon" sehr.

Mit der CDU verbinde sie "liberale, christlich-soziale und konservative Wurzeln gleichermaßen", erklärte Merkel. Die christliche Soziallehre habe aus ihrer Sicht Berührungspunkte mit sozialdemokratischem Denken: "Es ist immer wichtig, sowohl über das Erwirtschaften des Wohlstands als auch über gerechte Verteilung zu sprechen." Das Thema des behutsamen Umgangs mit der Schöpfung sei eine gemeinsame Wurzel von CDU und Grünen. Zugleich gebe es bei den Grünen eine starke Staatskritik, "die wir in der CDU und ich persönlich überhaupt nicht teilen". (KNA)