Entführte Ordensfrau in Mali schwerkrank
Die von einem Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida in Mali im Februar entführte kolumbianische Ordensschwester Gloria Cecilia Narvaez ist nach Medienangaben offenbar schwer erkrankt. "Sie lebt, aber ihr Gesundheitszustand ist nicht sehr gut. Sie hat Probleme mit einem Bein und einer Niere", sagte ein Sprecher der kolumbianischen Polizei dem Sender "La FM".
Dieser Zustand habe die Behörde veranlasst, ihre Maßnahmen zu verstärken, um eine Freilassung der Ordensfrau zu erreichen. Die Polizei habe eine zweite Kommission ausgesandt, um mehr Informationen zu sammeln, die helfen könnten, mehr über den Verbleib der Schwester zu erfahren. Anfang Juli hatte Al-Kaida erstmals ein Video veröffentlicht, das Narvaez und weitere entführte Ausländer lebendig zeigt. Ihr Bruder appellierte daraufhin an die Regierung Malis, mit den Entführern zusammenzuarbeiten.
Narvaez lebte seit 25 Jahren in Mali
Die Franziskanerin war am 8. Februar von einer Gruppe bewaffneter Unbekannter in dem westafrikanischen Land verschleppt worden. Augenzeugenberichten zufolge soll es sich bei den Angreifern um islamistische Kämpfer gehandelt haben. Drei weiteren Ordensfrauen sei die Flucht gelungen. Die Kolumbianische Bischofskonferenz forderte die Freilassung der Schwester.
Narvaez lebte den Angaben zufolge seit 25 Jahren mit der Landbevölkerung in Mali. Seit mehreren Jahren war sie in der katholischen Pfarrei Karangasso im Südosten des Landes in der Gesundheitsvorsorge und der Ausbildung muslimischer Frauen tätig. Die Region galt als ungefährlich, Entführungen ereigneten sich hier bislang nicht. (luk/KNA)