Kirche startet weltweite Bildungsinitiative
Die katholische Kirche will den Herausforderungen der Globalisierung mit der Erziehung zu einem "solidarischen Humanismus" begegnen. Dazu hat die vatikanische Kongregation für das Bildungswesen eine eigene Stiftung gegründet und eine Orientierungshilfe herausgegeben, die der zuständige Kardinal Giuseppe Versaldi am Freitag im Vatikan vorstellte.
Die an der Bildungskongregation angesiedelte Stiftung mit dem Namen "Gravissimum Educationis" will weltweit Forschung im Bildungsbereich und die Ausbildung von Lehrkräften als Multiplikatoren unterstützen. Die Arbeit der Stiftung fuße auf den Lehren der Kirche und dem "Charisma des Papstes". Themen sind unter anderem Inklusion, Dialog, Zusammenarbeit und Transzendenz. Beispielsweise fördert die Stiftung in Vorbereitung auf die Bischofssynode zur Jugend 2018 eine Untersuchung zum Thema "Jugendliche und ihre Entscheidungen".
Linktipp: Bildung für alle
Vom Religionsunterricht über das Theologiestudium bis zum PC-Kurs: Mit ihrem breiten Angebot ist die katholische Kirche aus dem deutschen Bildungssektor nicht wegzudenken.Der Präfekt der Bildungskongregation, Kardinal Giuseppe Versaldi, betonte, dass Erziehung und Bildung angesichts aktueller Krisen immer wichtiger würden. Er verwies auf eine Unicef-Prognose von 2016, laut der innerhalb der nächsten 15 Jahre mehr als 60 Millionen Kinder keine Gelegenheit zur Schulbildung hätten.
Bildung menschlicher gestalten
Die Kirche habe "sowohl den Auftrag als auch die nötige Sachkenntnis, um Wege der Bildung aufzuzeigen, die den derzeitigen Herausforderungen angemessen sind", heißt es in der Orientierungshilfe. Dazu müsse Bildung menschlicher gestaltet werden, indem die einzelne Person stärker in den Mittelpunkt gestellt werde.
Um all das umzusetzen empfiehlt die katholische Kirche schulische wie akademische "Netzwerke der Kooperation". An diesen seien unter anderem Berufsgruppen, Unternehmen und Künste zu beteiligen. Die Initiative richtet sich nicht nur an Verantwortliche in katholischen Bildungseinrichtungen, sondern ebenso an die Zivilgesellschaft und internationale Organisationen. (KNA)