Lidl erneut wegen fehlender Kreuze in der Kritik
Die Supermarktkette Lidl steht erneut wegen fehlender Kirchenkreuze auf Werbefotos in der Kritik - dieses Mal in Italien. In einer Filiale in Camporosso in Ligurien hing ein Foto mit der Kirche des Ortes Dolceacqua. An dieser fehlten jedoch die Kreuze, wie der Bürgermeister der Gemeinde monierte.
Lidl teilte am Mittwoch mit, das Unternehmen habe die Bilder von einer Foto-Datenbank bekommen. "Wir haben nicht bemerkt, dass auf dem erworbenen Foto die Kreuze fehlten. Es handelt sich somit keinesfalls um eine Marketingstrategie, sondern lediglich um eine Unachtsamkeit, für die wir uns sowohl bei unseren Kunden, als auch den Anwohnern von Dolceacqua entschuldigen", hieß es in der Mitteilung. Das Bild sei entfernt worden und man habe sich beim Bürgermeister entschuldigt.
Lidl stand wegen eines ähnlichen Vorfalls schon einmal in den Schlagzeilen. So fehlten auf Verpackungen von Produkten wie Feta und Tsatsiki mit Bildern der griechischen Insel Santorini die Kuppelkreuze orthodoxer Kirchen, in mehreren europäischen Ländern hagelte es Proteste. Unter anderem bezeichnete der Prager Kardinal Dominik Duka das Vorgehen als "kulturlose und barbarische Handlung". Damals teilte Lidl zunächst mit, es sei Teil der eigenen Handelspolitik, die "religiöse und politische Neutralität" einzuhalten. Später lenkte die Discounter-Kette jedoch ein und versprach, die Gestaltung der Produktverpackungen "schnellstmöglich" zu ändern. (bod/dpa)