Diözese bedauert die Entscheidung

Mediendirektor Mayer verlässt Erzbistum Köln

Veröffentlicht am 16.10.2017 um 16:47 Uhr – Lesedauer: 
Medien

Köln ‐ Ihm gelang der eine oder andere PR-Coup für das Erzbistum Köln. Doch dann geriet Mediendirektor Ansgar Mayer mit einem Tweet selbst in die Schlagzeilen. Zum Ende des Jahres wird er sein Amt aufgeben.

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Der Mediendirektor des Erzbistums Köln, Ansgar Mayer, verlässt die Diözese Ende des Jahres auf eigenen Wunsch. Grund sei eine neue Aufgabe in Hamburg, auf die er sich konzentrieren wolle, teilte das Erzbistum am Montag mit. Mayer hatte erst im Januar 2016 die damalige Stabsstelle übernommen und zur Hauptabteilung Medien und Kommunikation umgewandelt. Er leitete drei Abteilungen mit rund 40 Mitarbeitern und entwickelte unter anderem eine ganzheitliche Medienstrategie für alle Plattformen und Kanäle.

Das Erzbistum bedauerte die Entscheidung Mayers. Ihm sei es gelungen, eine Unternehmenskommunikation auf der Höhe der Zeit aufzubauen, so Generalvikar Dominik Meiering. Darüber hinaus glückte dem 45-Jährigen der ein oder andere "PR-Coup" für das Erzbistum. So erregte es über die deutschen Grenzen hinaus mediale Aufmerksamkeit, als Kardinal Rainer Maria Woelki an Fronleichnam vergangenen Jahres ein Flüchtlingsboot vor dem Kölner Dom als Altar benutzte.

Negativschlagzeilen

Zuletzt hatte Mayer jedoch mit eriner persönlichen Negativschlagzeile auf sich aufmerksam gemacht. In einem Tweet über die vielen Wählerstimmen für die AfD in Sachsen hatte er nach der Bundestagswahl geschrieben: "Tschechien, wie wär's: Wir nehmen Euren Atommüll, Ihr nehmt Sachsen?" Darauf hatte es neben einigen zustimmenden oder eher augenzwinkernden Kommentaren überwiegend kritische Reaktionen gegeben, die sehr schnell über Twitter und Facebook sowie auf zahlreichen Internetportalen weiterverbreitet wurden. Später bat Mayer in einer Stellungnahme um Entschuldigung. Ob sein jetziges Ausscheiden aus dem Erzbistum Köln auch mit diesen Vorkommnissen zusammenhängt, teilte das Erzbistum nicht mit.

Mayer wurde 1972 in Ellwangen geboren. Er studierte Politikwissenschaft, Geschichte, Journalistik und Katholische Theologie. Unter anderem war er von 2007 bis 2012 Leiter für die Crossmedia-Ausbildung an der Axel-Springer-Akademie und von Dezember 2012 bis zu seinem Wechsel nach Köln im Vorstand der "Computer Bild" in Hamburg tätig. (bod)