Stille Weihnacht in Köln: "Dicker Pitter" schweigt

Der "Dicke Pitter" schweigt weiter: Die größte Glocke des Kölner Doms wird auch zu Weihnachten nicht läuten. Derzeit laufende Reparaturarbeiten an der Aufhängung des Klöppels verzögerten sich, wie ein Sprecher der Dombauhütte am Freitag erklärte. Ursprünglich sollte die Petersglocke an Weihnachten wieder läuten – "jetzt wird es wohl eher Ostern werden", meinte der Sprecher.
Neue Aufhängung soll Klang verbessern
Bereits zum vergangenen Osterfest konnte die Glocke nicht erklingen, nachdem im April der rund 600 Kilo schwere Klöppel ausgebaut worden war. Anlass war eine Untersuchung aus dem Vorjahr, wonach eine neue Aufhängung den Klang der Glocke verbessern und sie zugleich schonen könne. Inzwischen seien die Voruntersuchungen abgeschlossen, nun müssten konkrete Pläne für die veränderte Aufhängung gemacht und umgesetzt werden, hieß es von der Dombauhütte.
Der "Dicke Pitter" war mit einem Gewicht von 24 Tonnen und einem Durchmesser von über drei Metern lange die größte frei schwingende Kirchenglocke der Welt. Sie wurde im Jahr 1923 gegossen und erklingt nur zu hohen kirchlichen Feiertagen oder außergewöhnlichen Ereignissen. Während der Reparatur der Petersglocke übernimmt die "Preciosa" – "die Kostbare" – aus dem Jahr 1448 die Aufgabe als erste Glocke. Das gut 10 Tonnen schwere Instrument war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die größte Glocke im Geläut des Kölner Doms. (kim/dpa)