Religionspädagoge fordert Bischöfe und Fakultäten zum Handeln auf

Biesinger: Der Priester mit Zivilberuf wird kommen

Veröffentlicht am 26.01.2018 um 11:10 Uhr – Lesedauer: 
Ein Mann spricht in eine Kamera.
Bild: © KNA
Sakramente

Tübingen ‐ Verheiratete Priester? Der Religionspädagoge Albert Biesinger fordert die Bischöfe und Fakultäten zum schnellen Handeln auf. Er selbst hat sogar schon konkrete Ideen für Ausbildung und Einsatzgebiet.

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Der Tübinger Religionspädagoge Albert Biesinger hat die deutschen Bischöfe und die Katholisch-Theologischen Fakultäten aufgefordert, sich zügig und intensiv mit der Frage zu befassen, wie die Idee einer Priesterweihe für verheiratete Männer in der Bundesrepublik umgesetzt werden kann. Biesinger bezog sich am Freitag in einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf die Einschätzung des Leiters der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella.

Der hatte die sogenannten "viri probati" als Hypothese bezeichnet, die "aufmerksam zu bewerten ist, durchaus offen und ohne Engstirnigkeit". Für Biesinger ist klar: "Der Priester mit Zivilberuf wird kommen." Mögliche Einsatzfelder seien die Pfarrgemeinde, in der sie lebten, oder das jeweilige berufliche Umfeld. Dann stelle sich die Frage, wie solche Priester theologisch ausgebildet werden könnten. Der emeritierte Tübinger Theologe empfahl die Entwicklung eines Bachelor-Studiengangs, in dem grundlegende und für die Praxis notwendige Inhalte gelehrt werden müssten.

Eine solche Ausbildung könne beispielsweise an Wochenenden stattfinden, so Biesinger. Er sprach sich dafür aus, mit dem Studiengang die Universitäten und keine kirchlichen Fachhochschulen zu betrauen. Mit einer solchen Entwicklung wäre laut Biesinger auch verbunden, die Priesterseminare weiterzuentwickeln. Wörtlich sagte der Theologe: "Es geht darum, diese Debatten jetzt zu führen. Wir haben in der Fläche schon genug an Präsenz verloren." (KNA)