Geschenk stammt aus sächsischer Manufaktur Meissen

Papst "sichtlich bewegt" von Porzellan-Petrus

Veröffentlicht am 01.02.2018 um 15:10 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN
Buntes

Meissen ‐ Papst Franziskus ist jetzt stolzer Besitzer einer Petrus-Figur aus der Porzellan-Manufaktur Meissen. Was damit nun geschieht, hat deren Geschäftsführer Georg Nussdorfer verraten.

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Papst Franziskus besitzt jetzt seinen "Amtsvorgänger" Petrus aus Meissener Porzellan. "Sichtlich bewegt" habe das katholische Kirchenoberhaupt bei einer Audienz in Rom die Figur entgegengenommen und gesegnet, erklärte der Geschäftsführer der sächsischen Porzellan-Manufaktur, Georg Nussdorfer, am Donnerstag in Meissen. Der Porzellan-Apostel werde demnach einen besonderen Platz in den päpstlichen Räumen erhalten. "Es war eine große Ehre für Meissen und auch für mich persönlich, ein so bedeutendes Werk des sakralen Schaffens der Manufaktur an den Heiligen Vater zu überreichen", sagte Nussdorfer. Die Segnung durch den Papst bezeichnete er als "eine einmalige Wertschätzung".

Anlass der Übergabe war ein Chorkonzert unterstützt von der Fondazione pro Musica e Arte Sacra, mit der Meissen zusammenarbeitet. Die Fondazione fördert ökumenische Projekte des Papstchores Cappella Musicale Pontificia "Sistina". Zu dem jährlich stattfindenden gemeinsamen Konzert war dieses Jahr der mitteldeutsche Stadtsingechor zu Halle an der Saale eingeladen.

Für Meissen, Europas erste Porzellan-Manufaktur, spielen sakrale Porzellane seit den Anfangsjahren eine wichtige Rolle. Das erste Kruzifix, eine kleine Nachbildung des Gekreuzigten von Bildhauer Balthasar Permoser, geht auf 1719 zurück. 1736 ließ König August III. dem befreundeten Kardinal Annibale Albani in Rom, einem einflussreichen Neffen von Papst Clemens XI., eine Altargarnitur aus Meissener Porzellan als Geschenk schicken. Der damalige Modellmeister der Manufaktur, Johann Joachim Kaendler, fertigte dafür unter anderem die Apostel Petrus und Paulus. (bod/KNA)