Philippinen erkennen kirchliche Eheannullierungen an
Die Philippinen wollen Eheannullierungen von Religionsgemeinschaften künftig auch nach staatlichem Recht anerkennen. Die philippinischen Bischöfe begrüßten das Gesetzesvorhaben, wie die kirchliche Nachrichtenseite "ucanews.com" bereits am Mittwoch berichtete. Das Gesetz verteidige die "Stabilität und Heiligkeit der Ehe" und stärke die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit des Sakraments, sagte Bischof Ruperto Santos.
Auf den traditionell katholischen Philippinen ist die Scheidung einer Ehe grundsätzlich nicht möglich, zivile Nichtigkeitsverfahren sind jedoch erlaubt. Eine Ausnahme stellt die muslimische Minderheit dar, für die eine Ehescheidung nach islamischem Recht gilt.
Die kirchliche Ehenichtigkeitserklärung habe in Zukunft die gleichen Auswirkungen wie die Entscheidung eines zivilen Gerichts, erklärte Santos. Paare könnten dadurch nun auf einen kostspieligen Prozess der Ehe-Annullierung vor einem staatlichen Gericht verzichten, so der Bischof von Balanga. Da der Staat auch die kirchlich geschlossene Ehe offiziell einträgt, "ist es nur logisch, dass die Regierung anerkennen sollte, wenn die Kirche eine Ehe annulliert", sagte auch Arturo Bastes, der Bischof von Sorsogon.
Am Montag hatte das philippinische Repräsentantenhaus das Gesetz verabschiedet; die zweite Kammer, der Senat, muss nun noch zustimmen. "Von ganzem Herzen danke ich meinen Kollegen für die schnelle Zustimmung zum Gesetz, ohne die Unauflöslichkeit der Ehe in Gefahr zu bringen", freute sich Yedda Marie Kittilstvedt-Romualdez. Die Abgeordnete hatte das Gesetzesvorhaben initiiert und als einen Beitrag zum Aufruf von Papst Franziskus verstanden, die kirchlichen Ehenichtigkeitsprozesse zu vereinfachen. (rom)