Zeitung: Wunder auf Fürbitten Johannes Pauls I. hin
Die Seligsprechung des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. (1978) könnte näher rücken. Einem Bericht der Zeitung "La Tribuna di Treviso" (Dienstag) zufolge geht es einer 15-jährigen Jugendlichen, die an Leukämie erkrankt war, auf Fürbitte des verstorbenen Papstes hin inzwischen deutlich besser. Demnach hatte der frühere Gemeindepfarrer der norditalienischen Gemeinde Conegliano, Fausto Scapin, mit einem Mitbruder für die Genesung des Mädchens gebetet. Er tat das auch in Rom vor dem Grab des verstorbenen Papstes, der früher sein Bischof war.
Im Oktober, so der Geistliche im Gespräch mit der Zeitung, habe er einen Brief der 15-Jährigen an Papst Franziskus übergeben. Darin schilderte sie dem Papst ihre Lage und bat ihn, für sie zu beten. Franziskus sicherte das zu und sagte dem Pfarrer, er möge das Gleiche zu tun. Vorletzten Sonntag sei die Jugendliche nun gefirmt worden.
Bereits "heroischer Tugendgrad" anerkannt
Würde ihre Heilung von Leukämie tatsächlich offiziell bestätigt, könnte der Papst seinen Vorgänger Johannes Paul I. seligsprechen lassen. Im November hatte ihm Franziskus bereits den sogenannten heroischen Tugendgrad zugesprochen. Dabei handelt es sich um die amtliche Feststellung, dass ein Katholik die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung in herausragender Weise gelebt hat. Damit gilt Johannes Paul I. bereits als verehrungswürdig.
In einem kirchenrechtlichen Verfahren muss beim "heroischen Tugendgrad" - anders als beim Martyrium - schon zur Seligsprechung ein Wunder nachgewiesen werden. Zudem muss der Verstorbene im Ruf der Heiligkeit und Wundertätigkeit stehen und ein Leben geführt haben, das wenigstens in einem normalen Umfang den christlichen Tugenden entsprochen hat. (bod/KNA)